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Steckbrief: Daniel Kehlmann

27. Juli 2006

Daniel Kehlmann kann man mit einigem Recht als junges Genie bezeichnen: Mit nur 31 Jahren hat er bereits sechs Romane veröffentlicht.

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Bild: dpa

Es mag eine billige Phrase sein, ein abgedroschenes Klischee, aber im Falle Daniel Kehlmanns kommt man nicht drum herum: Das Künstlerische hat er mit der Muttermilch aufgesogen. Sein Vater war ein bekannter deutscher Fernsehregisseur, seine Mutter Schauspielerin.

Zu schreiben begonnen hat er, wie er in einem Selbstporträt formuliert hat "in dem gleichen Alter wie wohl alle: Mit fünfzehn und schlechten Gedichten, die zum Glück bis zum heutigen Tag keiner gesehen hat“. Fünfzehn Jahre später hat Daniel Kehlmann sechs Romane veröffentlicht, wobei er schon nach seinem ersten mit Überraschung feststellen durfte, dass man "das Schreiben sowohl vor Finanzämtern als auch in offiziellen Meldebögen und sogar bei misstrauischen Familienmitgliedern als Beruf ausgeben konnte.“

Spätestens seitdem die "Vermessung der Welt“ mit mehr als 500.000 verkauften gebundenen Exemplaren zu einem der erfolgreichsten Romane der Nachkriegsgeschichte geworden ist und in 30 Sprachen übersetzt wird, dürfte Familie Kehlmann wohl endgültig gnädig gestimmt sein.

Aufmerksam wurde das Feuilleton auf den damals 22 Jahre alten Kehlmann mit seinem Buch "Beerholms Vorstellung“. In die Arme schloss es ihn dann später, dank einer beißenden Satire auf den Kunstbetrieb mit dem Titel "Ich und Kaminski“. Kehlmann hat übrigens einen deutschen und einen österreichischen Pass - ein Umstand, der, wie er freimütig bekennt, den Vorteil hat, sowohl vom deutschen Goethe-Institut, wie auch vom österreichischen Kulturinstitut eingeladen zu werden. Zumal er gerne auf Reisen schreibt - oft lieber als zu Hause in Wien.