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Steinbrück kein Siegertyp in den Umfragen

11. Januar 2013

Die Sozialdemokraten mit ihrem Kanzlerkandidaten rutschen in den Meinungsumfragen weiter ab. Nach einem Machtwechsel im Bund sieht es zur Zeit nicht aus. Aber die SPD gibt sich trotz der schlechten Zahlen gelassen.

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Peer Steinbrück, SPD-Kanzlerkandidat. Foto: Reuters
Bild: Reuters

"Die Aufgabe ist jetzt, nach vorne hin die Präsentation der SPD deutlich zu verbessern", sagte der Vorsitzende der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion, Frank-Walter Steinmeier, in Berlin. Kanzlerkandidat Peer Steinbrück selbst spielte die Negativwerte herunter. "Umfrageergebnisse sind keine Wahlkampfergebnisse", sagte er der "Bild"-Zeitung (Samstagausgabe). "Wir sind noch nicht in der heißen Wahlkampfphase, also müssen wir abwarten."

Doch was sagen die Zahlen genau? Bitter: In Umfragen ist Steinbrück nun unpopulärer als Außenminister Guido Westerwelle, der lange Zeit das Schlusslicht in der Beliebtheitsreihenfolge von Politikern war. Nach jüngsten Erhebungen für die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF wenden sich immer mehr Wähler von Steinbrück wegen der Debatte um das Kanzlergehalt ab. Nach dem ZDF-Politbarometer wünscht sich nur noch jeder vierte Wähler den SPD-Spitzenmann als neuen Regierungschef. Im Dezember war es noch mehr als jeder Dritte. Im ARD-Deutschlandtrend zeigten sich nur noch 36 Prozent der befragten Bundesbürger mit Steinbrücks Arbeit zufrieden, zwölf Punkte weniger als Anfang Dezember.

Steinbrück: der Absturz des Kanzlerkandidaten

Künftig vorsichtiger bei Interviews

Fraktionschef Steinmeier verwies in Berlin darauf, dass der SPD-Kanzlerkandidat angekündigt habe, künftig vorsichtiger bei Interviews zu sein. Steinbrück hatte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" erklärt, gemessen an der Verantwortung eines Kanzlers sei dieser im Vergleich mit weniger verantwortungsvollen Posten in der Wirtschaft unterbezahlt. Dem ehemaligen Finanzminister war daraufhin vorgeworfen worden, ihm gehe es vor allem ums Geld. Schon zuvor war er wegen Millionen-Einnahmen aus Redehonoraren und anderen Nebentätigkeiten in die Kritik geraten.

Im ARD-Deutschlandtrend ist der Abstand von Amtsinhaberin Kanzlerin Angela Merkel und ihrem Herausforderer bei der Frage, wer ins Kanzleramt ziehen soll, nun mit 25 Prozentpunkten so groß wie nie zuvor. In der Sonntagsfrage ("Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?") verliert die SPD bei der ARD gegenüber der Vorwoche einen Punkt und erreicht 28 Prozent. Die Union bleibt bei 41 Prozent. Die FDP würde demnach mit vier Prozent den Einzug in den Bundestag verpassen, wenn am Sonntag gewählt würde. Die Grünen können zwei Punkte zulegen und kommen auf 14 Prozent. Die Linke bleibt bei sechs Prozent. Die Piraten verlieren in der infratest-dimap-Umfrage unter 1500 Wahlberechtigten einen Punkt auf drei Prozent. Auf ähnliche Werte kommt die Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF.

Bundeskanzlerin Angela Merkel im Parlament. Foto: dpa
Sitzt derzeit sicher auf der Regierungsbank: Kanzlerin Angela MerkelBild: picture-alliance/dpa

ml/sti (dpa, rtr, dapd)