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Steinmeier in Kundus

22. Mai 2007

Die Reise von Bundesaußenministers Steinmeier nach Afghanistan war seit längerem geplant. Durch den Anschlag auf die Bundeswehrsoldaten vor drei Tagen hat die Reise eine zusätzliche Bedeutung bekommen.

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Soldaten der Bundeswehr auf dem Stützpunkt Mazar-e-Sharif, Quelle: AP
Soldaten der Bundeswehr auf dem Stützpunkt Mazar-e-SharifBild: AP

Frank-Walter Steinmeier besuchte am Dienstag (22.5.07) die Bundeswehrtruppen im Lager der Bundeswehr in der nordafghanischen Stadt Kundus. Bei einem Selbstmordanschlag am vergangenen Samstag waren im nordafghanischen Kundus drei deutsche Soldaten und mehrere afghanische Zivilisten getötet worden.

Einsatz wird fortgesetzt

"Unsere Soldaten, Diplomaten und Entwicklungshelfer leisten hier unter schwierigen und gefahrvollen Bedingungen Herausragendes. Ihre Arbeit verdient unsere volle Anerkennung", sagte Steinmeier in Kundus. Afghanistan werde bis auf Weiteres auf internationale Unterstützung angewiesen bleiben. "Die Menschen in Kundus und anderswo in Afghanistan setzen darauf, dass wir an ihrer Seite stehen. Wir werden Wort halten und sie auch künftig beim Wiederaufbau ihres Landes unterstützen."

In Afghanistan sind im Zuge der ISAF-Mission 3200 deutsche Soldaten im Einsatz, die meisten von ihnen in Masar-i-Scharif. In Kundus sind derzeit rund 430 Bundeswehrsoldaten stationiert.

Afghanistan und Pakistan beim G8-Treffen

Steinmeier im Gespräch mit Afghanistans Präsident Karzai
Steinmeier (links) im Gespräch mit Afghanistans Präsident KarzaiBild: picture-alliance/ dpa

Am Mittag traf Steinmeier in Kabul zu einem Gespräch mit Präsident Hamid Karsai zusammen. Am Mittwoch will Steinmeier nach Pakistan weiterreisen. Dort sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes Gespräche mit Präsident Pervez Musharraf und Ministerpräsident Shaukat Aziz geplant.

Die dreitägige Reise diene in erster Linie der Vorbereitung des G-8-Außenministertreffens am 30. Mai in Potsdam. Auf Vorschlag des deutschen G-8-Vorsitzes haben die Mitgliedsstaaten eine Initiative gestartet, um die Zusammenarbeit zwischen Afghanistan und Pakistan zu fördern. Dazu hat Steinmeier beide Außenminister zu dem G-8-Außenministertreffen nach Potsdam eingeladen.

Gefechte vor Steinmeier-Besuch

Vor dem Besuch von Steinmeier ist es in Afghanistan erneut zu schweren Gefechten gekommen. Der Polizeichef der ost-afghanischen Provinz Chost, Mohammad Ayoub Khan, sagte am Dienstag, mindestens 20 Taliban-Kämpfer seien am Vortag getötet worden, als die Rebellen einen afghanischen Polizeiposten an der Grenze zu Pakistan angriffen.

In der süd-afghanischen Provinz Kandahar wurden nach Polizeiangaben mindestens acht Taliban-Kämpfer und ein Polizist getötet. Kandahars Polizeichef Esmatullah Alizai sagte am Dienstag, die Rebellen hätten am Vortag einen Polizeiwagen angegriffen und in Brand gesteckt. Die Beamten seien verstärkt worden und hätten sich Gefechte mit den Rebellen geliefert. In den vergangenen Tagen sind nach Angaben der afghanischen Behörden und der internationalen Militärs etliche Taliban-Kämpfer getötet worden. Die Rebellen verübten im Gegenzug eine Serie tödlicher Anschläge. (kas)