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Steinmeier reist nach Nigeria

26. Oktober 2014

Mit seinem französischen Kollegen Fabius hat Bundesaußenminister Steinmeier schon einige Länder besucht. Nun reisen beide nach Nigeria. Eines der Hauptprobleme des Landes ist die Islamistengruppe Boko Haram.

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Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (Foto: picture alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

In der Hauptstadt Abuja treffen die Minister Frank-Walter Steinmeier und Laurent Fabius am Montag unter anderem mit Vertretern der Regierung und der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas zusammen. Wichtige Themen dürften die Sicherheitslage in der Region und die Ebola-Epidemie in Westafrika sein.

Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land Afrikas und die stärkste Wirtschaftsmacht des Kontinents. Das Land wird seit Jahren vom Terror der islamistischen Organisation Boko Haram erschüttert. Für weltweites Entsetzen sorgte die Entführung von mehr als 200 Schülerinnen durch Boko Haram vor einem halben Jahr. Die Mädchen und jungen Frauen sind noch immer in der Hand der Terroristen. Eine internationale Kampagne unter dem Motto "Bring back our girls" setzt sich für ihre Freilassung ein.

Waffenruhe nicht bestätigt

Erst vor wenigen Tagen wurden erneute Angriffe und die Entführung von rund 100 weiteren Mädchen und Frauen im Norden des Landes gemeldet, die auf das Konto von Boko Haram gehen sollen. Die Behauptung der Regierung in Abuja, man habe eine Waffenruhe mit Boko Haram vereinbart, wurde von der Organisation bisher nicht bestätigt.

Nigerias Außenminister Aminu Bashir Wali hatte sich noch am vergangenen Dienstag nach einem Treffen mit Steinmeier in Berlin optimistisch zu einer baldigen Freilassung der vor sechs Monaten entführten Schülerinnen geäußert. Nach der mit Boko Haram vereinbarten Waffenruhe gebe es gute Chancen, dass die Mädchen zurückkämen.

Boko Haram versteht sich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida und will einen islamistischen Gottesstaat errichten. Seit Jahren überfällt die Organisation immer wieder Dörfer und verübt Anschläge.

Erfolgreich gegen Ebola

In Berlin hatten Steinmeier und Wali zudem angekündigt, ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu vertiefen. Deutschland plant unter anderem, vier Solarkraftwerke in Nigeria zu bauen. Eines davon soll im Norden des Landes errichtet werden. Zudem soll die Bekämpfung der Korruption vorangetrieben und die Zusammenarbeit bei Bildungsprojekten verstärkt werden.

Nigeria wurde zuletzt auch von der Ebola-Epidemie getroffen. In den vergangenen Wochen hatte es dort mindestens 20 Infektionen mit dem Ebola-Virus gegeben, von denen acht tödlich verliefen. Am vergangenen Montag erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Land für ebolafrei. Steinmeier bezeichnete dies angesichts der Lage in anderen westafrikanischen Ländern als "Lichtblick".

gri/haz (dpa, epd))