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Stichwort: Mormonen

14. Februar 2002

Die Glaubensgemeinschaft der Mormonen bezeichnet sich selbst als "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage".

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Mormonentempel in Salt Lake CityBild: DW

Weltweit gehören ihr nach eigenen Angaben mehr als elf Millionen Menschen an; gut die Hälfte lebt in den USA. In Deutschland bekennen sich rund 36.000 Menschen zum Mormonentum. Die Mitglieder sind für eine intensive Missionstätigkeit bekannt. Die Mormonen sind straff hierarchisch organisiert; an der Spitze der Gemeinschaft steht derzeit Präsident Gordon B. Hinckley.

Utah - der Mormonenstaat

Die "Kirche Jesu Christi" geht auf den jungen US-Amerikaner Joseph Smith (1805-1844) zurück, der 1830 nach einer vermeintlichen Offenbarung "Das Buch Mormon" verfasste und die Gemeinschaft gründete. Nach einer weiteren Vision gab er ihr den heutigen Namen. Das Mormonentum breitete sich rasch aus. Auf Grund ihrer Lebensgewohnheiten und der anfangs praktizierten Vielehe mussten die Mormonen Illinois verlassen. 1847 gründeten sie die Stadt Salt Lake City, die bis heute Herzstück der Mormonen-Religion ist. Nachdem ihre Anhänger 1890 von der Polygamie abrückten, wurde ihr Siedlungsgebiet Utah 1896 US-Bundesstaat.

Mormonen verstehen sich nicht als Bestandteil der abendländischen Christenheit, sondern als Fortsetzung einer von Christus in Amerika gegründeten Kirche. Den ökumenischen Dialog lehnen sie strikt ab. Umgekehrt erkennt die katholische Kirche weder die Taufe der Mormonen noch eine Eheschließung mit einem ihrer Mitglieder an. Mormonen leben in einem Zustand der ständigen Endzeiterwartung. Sie pflegen hohe moralische Prinzipien, einen starken Familiensinn und betreiben intensive Ahnenforschung. Sie verzichten auf Alkohol, Nikotin und Kaffee. Zehn Prozent ihres Einkommens vor Abzug aller Steuern spenden sie für ihre Kirche. Da die Mormonen großen Wert auf Bildung legen und ihre Mitglieder zumeist den höheren Einkommensklassen angehören, ist auch die Gemeinschaft sehr wohlhabend.