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UNPO: Die Vereinten Nationen zweiter Klasse

29. September 2006

Der Club der Underdogs - die UNPO repräsentiert Staaten und Völker, die international nicht anerkannt werden. Ihre Mitgliederliste wird immer länger und ihr Einfluss wächst.

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Die Flagge der UNPO
Die Flagge der UNPO

Mann nennt sie auch die alternative UN - die UNPO, die Unrepresented Nations and Peoples Organization. In ihr haben sich Ethnien, selbsternannte Staaten und Inselvölker zusammengeschlossen. Ihr Ziel: mehr Gleichheit, Respekt und Anerkennung. Unter den Mitgliedern der 1991 gegründeten Organisation finden sich ehemals nicht-selbstständige Staaten wie Georgien, afrikanische Ethnien wie die Massai oder auch Somaliland, eine Region in Somalia, die sich selbst für unabhängig erklärt hat.

Ende des Ostblocks

Noch während sich die Sowjetunion in der Auflösung befand, bemühten sich einige osteuropäische Regionen um eine engere Zusammenarbeit mit Institutionen wie der UNO. Vor allem die baltischen Staaten und Länder wie Georgien und Armenien wollten dadurch auch die eigene Unanhängigkeit und souveräne Staatlichkeit beschleunigen. Bald schlossen sich auch andere Völker und Nationen der Initiative an. Einige fühlten sich von ihren Zentralregierungen nicht ausreichend repräsentiert, wie die ostafrikanischen Massai. Andere strebten einen eigenen Staat an, zum Beispiel die Kurden im Irak. 1991 unterzeichneten 15 Mitglieder die Gründungsurkunde der UNPO.

Unterschiedliche Ziele

Nicht alle Mitglieder streben nach Unabhängigkeit. Die Ethnie der Karen in Myanmar fordert mehr Gleichstellung innerhalb des Staates gegenüber anderen Bevölkerungsteilen. Die Griechen in Albanien wehren sich gegen eine von ihnen empfundene Unterdrückung als Minderheit. Andere, vor allem Vertreter von Völkern in Russland, arbeiten aber auf das Endziel unabhängiger Staaten hin. Wie die Tscherkessen, die in verschiedenen Teilrepubliken der Russischen Förderation leben.

Friedliche Mittel

Das Manifest der UNPO ist eine klare Absage an Terror als Mittel der Politik. Zudem fordert es die Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts und versteht sich als Bekenntnis zu Demokratie und Pluralismus. Die UNPO hat einen Konsultativstatus bei Gremien der UNO und sitzt in Den Haag. 2006 hat sie 63 Mitglieder und vertritt nach eigenen Angaben 150 Millionen Menschen. (db)