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Politik

Straße in Washington nach Boris Nemzow benannt

27. Februar 2018

Die russische Botschaft in Washington hat eine neue Adresse. Der Straßenabschnitt vor dem Gebäude trägt nun den Namen des vor drei Jahren ermordeten Kreml-Kritikers.

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Boris Nemtsov Plaza zu Ehren des getöteten russischen Oppositionsführers benannt, wird vor der russischen Botschaft in Washington enthüllt
Bild: Reuters/G.Peaks

Die Idee der Umbenennung geht auf die Stadtverwaltung von Washington zurück. Im Januar hatten die 13 Stadtverordneten einstimmig dafür gestimmt, die Wisconsin Avenue, eine Hauptverkehrsstraße im Nordwesten der US-Hauptstadt, auf Höhe der russischen Botschaft auf den Namen "Boris Nemtsov Plaza" zu taufen. Vorausgegangen waren mehrere öffentliche Anhörungen, bei denen auch Nemzows Tochter Zhanna Nemzowa anwesend war.

Im Gedenken an einen russischen Patrioten

Nun wurde am dritten Todestag Nemzows ein Schild zu seinen Ehren an der Straße angebracht - bezahlt von Stadträtin Mary Cheh. Ihr Wunsch war es, einem russischen Patrioten und Verfechter der Demokratie würdig zu gedenken. Vom Kreml gab es dazu bislang keine Stellungnahme.

Tochter Zhanna indes zeigte sich hocherfreut über die Straßenumbenennung. In Washington sei erstmals entschieden worden, das Gedenken an ihren Vater auf einer offiziellen Ebene zu verewigen. Nemzowa, die auch für die Deutsche Welle arbeitet, war eigens zur Enthüllung des Schilds in die USA geflogen.

Russische Botschaft muss neue Adresse nicht verwenden

Dass der Straßenabschnitt nur symbolisch umbenannt wurde und die russische Botschaft die neue Adresse nicht zwingend verwenden muss, stört sie dabei nicht. Der Platz vor der russischen Botschaft sei jedoch der richtige Ort, um ihren Vater zu ehren. Russland solle stolz darauf sein, dass Boris Nemzow ein Staatsmann und Politiker war, der sein Land wohlhabender, europäischer und demokratischer sehen wollte.

Nemzow war am 27. November 2015 in Russlands Hauptstadt auf einer Brücke über der Moskwa in Sichtweite des Kreml erschossen worden. Seine Ermordung hatte weltweit Bestürzung ausgelöst. Der frühere Vize-Ministerpräsident war einer der prominentesten Widersacher von Präsident Wladimir Putin. Als Täter wurden im vergangenen Juli fünf Tschetschenen zu langen Haftstrafen verurteilt.

djo/se (afp, ap, dw)