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Streiks behindern öffentliches Leben

8. Juli 2010

Flüge wurden gestrichen, Fähren blieben in den Häfen, Bahnen fuhren nicht: Mit einem weiteren landesweiten Streik haben 4000 Beschäftigte in Griechenland gegen das Sparpaket der sozialistischen Regierung protestiert.

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Eine U-Bahn steht an einem Haltepunkt (Foto: AP)
Wegen des Streiks standen die U-Bahnen in Athen stillBild: AP

Mit landesweiten Streiks haben am Donnerstag (08.07.2010) Angestellte des privaten und öffentlichen Sektors in Griechenland gegen das Sparprogramm der Regierung und die bereits beschlossene Rentenreform protestiert. Wegen der Demonstrationen wurden unter anderem alle Fährverbindungen von der Hafenstadt Piräus zu den Inseln der Ägäis gestrichen. Auch Busse und U-Bahnen in Athen standen still. Doch damit nicht genug: Geschlossen wurden auch alle staatlichen Behörden wie Ministerien, Museen und Steuerämter sowie Schulen und Universitäten. Im Flugverkehr kam es wegen der Arbeitsniederlegung der Fluglotsen zu Dutzenden Ausfällen von Flügen. Zudem mussten die Hellenen auf Nachrichten im Radio und in den TV-Stationen verzichten, denn auch viele Journalisten beteiligten sich an den Protesten. Die Ärzte in öffentlichen Krankenhäusern behandelten nur in Notfällen.

Blick in das griechische Parlament aus der Vogelperspektive (Foto: AP)
Das Parlament in Athen hat bereits drastische Einschnitte in das Sozialsystem beschlossenBild: AP

Doch immer weniger Hellenen gehen auf die Straße zum demonstrieren: Am frühen Nachmittag demonstrierten rund 4000 Gewerkschaftsmitglieder im Zentrum Athens gegen die Sparmaßnahmen. Das waren deutlich weniger als die Gewerkschaften erwartet hatten. Zu den Streiks hatten die beiden größten Gewerkschaftsverbände GSEE und ADEDY aufgerufen. Die Demonstranten zogen vor das Parlamentgebäude und skandierten immer wieder den Spruch "Hände weg von unseren Renten" und beschimpften die Abgeordneten als "Diebe" und "Lügner".

Beamte müssen Gehaltskürzungen akzeptieren

Das Programm der sozialistischen Regierung Griechenlands zur Abwendung eines Staatsbankrotts sieht unter anderem einen Einstellungsstopp im öffentlichen Dienst und Gehaltskürzungen für Beamte sowie erhebliche Einsparungen im Sozialbereich vor. Das Rentenalter wird von heute im Durchschnitt 61,4 auf 65 erhöht.

Autor: Marcus Bölz (apn, dpa)
Redaktion: Martin Schrader