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Streit über erwartete EZB-Zinserhöhung

29. Juni 2008
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Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) und Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) streiten über die beabsichtigte Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB). "Die EZB muss bedenken, dass sie mit einer Zinserhöhung ein falsches Signal setzen könnte, weil diese im Abflauen der Konjunktur prozyklisch wirken könnte", sagte Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".

Koalitionspartner Glos meinte, die aktuellen Entwicklungen an der Preisfront seien beunruhigend. Er sagte dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe), es komme angesichts des massiven Ölpreisanstiegs jetzt vor allem darauf an, diesen von außen vorgegebenen Preisschub nicht in einen allgemeinen Inflationsprozess münden zu lassen. "Wer aber glaubt, Inflationsrisiken ignorieren zu können und damit etwas Gutes für die Konjunktur zu tun, hat die schmerzhafte Lektion der ersten Ölpreiskrise der 1970er Jahre nicht gelernt", sagte Glos. Er habe überhaupt keine Zweifel, dass die EZB hier die richtigen Stabilitätssignale senden werde.

Die EZB hatte die Zinsen zuletzt vor gut einem Jahr auf 4,00 Prozent angehoben. Die Leitzinsen waren damit zum achten Mal in Folge erhöht worden. Bei einer Zinserhöhung verteuern sich die Kredite und damit wird Geld vom Markt genommen. Dies soll den Preisanstieg dämpfen.