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Streit um Waffen zwischen Iran und Nigeria

16. November 2010

Eine in Nigeria abgefangene Waffenlieferung sorgt für Verstimmungen bei der Regierung in Abuja. Die Waffen sollen aus dem Iran stammen. Teheran wehrt sich allerdings vehement gegen die Vorwürfe.

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Iranische Waffe (Foto: AP)
Noch ist unklar, ob die Waffenlieferung aus dem Iran stammt...Bild: AP

In dem Streit um die Herkunft einer illegalen Waffenlieferung bleibt die Beziehung zwischen Teheran und Abuja weiterhin angespannt. Vor rund zwei Wochen hatte der nigerianische Geheimdienst 13 Container mit Waffen beschlagnahmt, die angeblich aus dem Iran stammen sollen. Die iranische Regierung bestreitet jegliche Verwicklung in den Waffenschmuggel.

Zurückweisung aller Vorwürfe

Manuscher Mottaki (Foto:AP)
...der iranische Außenminister Mottaki zumindest weist die Vorwürfe zurück...Bild: AP

Der iranische Außenminister Manuscher Mottaki sprach am Montag (15.11.2010) beschwichtigend von einem unglücklichen "Missverständnis". "Die Fracht gehört einem privaten iranischen Unternehmen und sollte auf legalem Wege an ein westafrikanisches Land verkauft werden", sagte Mottaki. Um welches Land es sich dabei handelt, blieb unklar. Mottaki betonte jedoch, dass die iranische Regierung mit dem Fall nichts zu tun habe. Zudem hätten sich zwei Iraner, die angeblich in den Fall verwickelt sein sollen, bereits den nigerianischen Behörden erklärt. Bereits vergangenen Donnerstag hatten sich Mottaki und der nigerianische Außenminister Odein Ajumogobia in der Hauptstadt Abuja getroffen, um über den brisanten Fund zu beraten.

Verstoß gegen das Waffenexportverbot?

Anders als sein Amtskollege Mottaki zeigte sich der nigerianische Außenminister Odein Ajumogobia von der Beteiligung des Iran überzeugt. "Die Lieferung stammt aus dem Iran", sagte Ajumogobia. Das sei nicht nur durch eigene Dokumente, sondern auch von iranischen Stellen bestätigt worden, so der Außenminister. Im Anschluss an das Gespräch der beiden Außenminister hatte Nigeria angekündigt, rechtliche Schritte einzuleiten, sollten sich die Vorwürfe gegen den Iran weiter bestätigen. Für den Iran besteht seit 2007 ein von den UN verhängtes Waffenexportverbot.

Nigerianische Rebellengruppen (Foto: dpa)
...die Waffen sollten angeblich an Rebellen geliefert werdenBild: picture alliance / dpa

Die brisante Fracht von 13 Containern war bereits vor rund drei Wochen im Hafen von Lagos entdeckt und beschlagnahmt worden. Der nigerianische Geheimdienst vermutet, dass di Waffen von einheimischen Politikern importiert wurden, um im Falle einer Niederlage bei den anstehenden Parlamentswahlen das Land zu destabilisieren.

Bereits wenige Tage nach dem Fund des Waffenarsenals gab die in Frankreich ansässige Reederei CMA CGM als Herkunftsort der Waffen den Iran an. Die 13 Container seien in Bandar Abbas, im Süden des Iran, an Bord genommen worden und als "Pakete mit Glaswolle und Steinpaletten" deklariert gewesen.

Als Zeichen für das gespannte Verhältnis zwischen Iran und Nigeria sehen Beobachter auch die Absage eines für Mittwoch geplanten Fußball-Länderspiels.

Autorin: Michaela Paul (dapd, dpa, afp)

Redaktion: Diana Hodali