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Gesellschaft

Studie: 40.000 Flüchtlinge an Unis bis 2020

20. November 2017

Die Zahl der Geflüchteten an deutschen Universitäten steigt. Ihre Integration könnte allerdings noch schneller gehen, würden fehlende Sprachkenntnisse, finanzielle oder gesundheitliche Probleme effektiver angepackt.

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Frau mit Kopftuch Symbolbild
Bild: picture-alliance/dpa/W. Grubitzsch

Im Jahr 2020 werden einer Studie zufolge mindestens 40.000 Flüchtlinge in deutschen Hochschulen eingeschrieben sein. Diese Zahl könnte allerdings doppelt so hoch sein, würden finanzielle und soziale Hürden für geflüchtete Menschen in Deutschland schneller beseitigt werden. Das geht aus einer Studie des Stifterverbands und der Unternehmensberatung McKinsey hervor.

Dem Bericht zufolge würde das Potential der Flüchtlinge nicht optimal genutzt, weil zwischen ihrer Ankunft und dem Studienbeginn immer noch zu viel Zeit läge. Das müsse sich durch den Ausbau von Sprach- und Vorbereitungskursen an Hochschulen ändern, sagte Solveigh Hieronimus von McKinsey. Sie forderte, die Kompetenzen der Flüchtlinge besser zu erfassen. Sie sollten außerdem frühzeitig beraten werden, um ihren Platz im Bildungssystem zu finden.

Immer noch zu wenig Nachwuchs-Informatiker

"Unser Hochschulbildungssystem bewegt sich grundsätzlich in die richtige Richtung, aber nicht schnell genug", sagte der Vize-Generalsekretär des Stifterverbands, Volker Meyer-Guckel. Im Lehramt gäbe es immer weniger Studienanfänger für den naturwissenschaftlich-mathematischen Bereich. In großem Stil mangelt es laut Report auch an Nachwuchs-Informatikern. Bis zu 95.000 Datenspezialisten und bis zu 24.000 Informatiklehrer fehlten in Deutschland.

Doch nicht nur Flüchtlinge haben es der Studie nach zu urteilen schwer. Auch Kinder aus Familien mit niedrigeren Bildungsabschlüssen haben an deutschen Universitäten immer noch schlechte Chancen: Nur acht von 100 Nichtakademiker-Kindern erwerben den Master, gegenüber 45 Kindern aus Akademikerhaushalten.

Messungen zur Chancengleichheit

Der Hochschul-Bildungs-Report wird jedes Jahr veröffentlicht und betrachtet Bereiche wie chancengerechte Bildung, Lehrer-Bildung oder Bildung im naturwissenschaftlich-mathematisch-technischen Bereich. Gemeinsam mit Experten formulieren die Studienautoren Ziele und messen diese mit Hilfe von 75 Indikatoren, sowie den Daten des Statistischen Bundesamtes, des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung oder der Hochschulrektorenkonferenz.

tcw/cr (dpa)