1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Studie warnt vor aufgeheizten Städten

11. Juli 2019

Die Metropolen der Welt müssen sich laut einer neuen Studie auf deutlich höhere Temperaturen einstellen. Wissenschaftler aus der Schweiz sind sich sicher: Fast 80 Prozent der 520 größten Städte weltweit sind betroffen.

https://p.dw.com/p/3LshT
Italien Hitzewelle Vatikanstadt
Kühles Nass - wie hier in Rom - hilft gegen große Hitze und die wird es laut Wissenschaftlern immer häufiger gebenBild: picture-alliance/AP Photo/R. Borgia

Die Experten von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2050 im Zuge des Klimawandels ganz neue Herausforderungen auf Großstädte zukommen. Auf der Nordhalbkugel würden in Ballungsgebieten künftig Bedingungen herrschen, wie sie heute mehr als tausend Kilometer weiter südlich vorherrschen, heißt es in der im US-Wissenschaftsmagazin "Plos One" abgedruckten Studie.

Plus 3,5 Grad im Sommer

Konkret heißt das nach den Prognosen der Schweizer Forscher: In europäischen Metropolen werden die Sommer im Durchschnitt um 3,5 Grad Celsius wärmer, die Temperaturen im Winter steigen um 4,7 Grad. London würde demnach Verhältnisse bekommen wie sie heute für Madrid kennzeichnend sind, das Klima in Paris würde den heute im australischen Canberra herrschenden Bedingungen entsprechen.

Für die Studie hatten die Forscher eine vergleichsweise optimistische Schätzung des globalen Temperaturanstiegs im Zuge des Klimawandels zugrunde gelegt. Für ihre Modellrechnungen nahmen sie an, dass die Durchschnittstemperaturen um 1,4 Grad Celsius ansteigen.

Interview mit Claudia Kemfert

Das Pariser Klimaabkommen von 2015 schreibt eine Begrenzung des Temperaturanstiegs unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor. Vor diesem Hintergrund riefen die Forscher zu weiteren Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel auf. Seit mehr als 30 Jahren sei man sich in der Wissenschaft einig, dass es den Klimawandel gebe. Noch immer sei man aber nicht dazu in der Lage, diese Einsicht in globales Handeln umzusetzen, beklagte Jean-Francois Bastin, der Leiter der Schweizer Studie.

haz/se (afp, rtr)