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Stiftungen

Gaby Reucher14. September 2010

Nicht nur politische Parteien und Hochschulen vergeben Stipendien zur Studienfinanzierung. Auch kirchliche Träger und private Stiftungen unterstützen ausländische Studierende oft sehr gezielt.

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Geldscheine stecken in der Bibliothek der Universität Osnabrück zwischen Büchern in einem Regal (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Zahl privater Stiftungen ist groß und kann hier nicht ausführlich behandelt werden. Einige der Stiftungen werden vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verwaltet. Der Stifterverband ist eine Gemeinschaftsaktion der deutschen Wirtschaft. Die Gelder kommen aus Spenden von Unternehmerverbänden, Stiftungen und Privatpersonen. Durch die private Finanzierung kann der Verband unbürokratisch und frei von staatlichen Vorgaben handeln.

Rochus und Beatrice Mummert-Stiftung – Den Management-Nachwuchs fördern

Die eine oder andere private Stiftung hat spezielle Programme für internationale Studierende und Graduierte aufgelegt. So fördert etwa die Rochus und Beatrice Mummert-Stiftung gezielt den Management-Nachwuchs aus Mittel- und Südosteuropa. Das jährlich ausgeschriebene Programm richtet sich an High Potentials der Fachrichtungen Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften. Es sollen exzellente Nachwuchskräften für das Top-Management in Unternehmen und in der öffentlichen Verwaltung ausgebildet werden.

Otto Benecke Stiftung e.V. – Für Aussiedler, Asylberechtigte und Flüchtlinge

Die Otto-Benecke-Stiftung führt Ausbildungs- und Stipendienprogramme für Spätaussiedler, Asylberechtigte und Flüchtlinge durch, die in Deutschland ein Studium aufnehmen oder fortsetzen wollen. Die Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation. Sie wurde 1965 auf Initiative der Deutschen Studentenverbände in der Technischen Universität Berlin gegründet und arbeitet im Auftrag der Bundesregierung. Die Otto Benecke Stiftung vergibt nicht nur Stipendien, sondern hilft auch mit ausführlichen Beratungen bei der Ausbildungsplanung und beim Berufseinstieg.

Fulbright-Commission – Let's go to Germany

Die Fulbright-Commission vergibt Stipendien an Studierende aus den USA, die sich an einer deutschen Hochschule einschreiben möchten. Benannt ist sie nach dem Senator James William Fulbright, der das Verständnis zwischen Völkern und Kulturen fördern wollte. Das Fulbright-Programm ermöglicht den gegenseitigen Austausch zwischen den Vereinigten Staaten und mehr als 180 Ländern weltweit. Das deutsch-amerikanische Fulbright-Programm ist dabei das größte und vielfältigste. Kernaufgabe ist der Studentenaustausch. Außerdem gibt es Jahresstipendien für Professoren, Lehrer und Fremdsprachenassistenten.

Evangelisches Studienwerk e.V. Villigst – Kirchliches Engagement gefragt

James William Fulbright (1905-1995), früherer US- Senator von Arkansas (Foto: AP)
US-Senator James William Fulbright (1905-1995)Bild: AP

Das Evangelische Studienwerk ist das Begabtenförderungswerk der Evangelischen Kirchen in Deutschland. Es vergibt Stipendien in allen Fachrichtungen, allerdings keine Masterstipendien. Bewerben können sich Studierende und Abiturienten aus EU-Mitgliedsstaaten oder der EU assoziierten Staaten Ost- und Mitteleuropas. Die Studierenden sind aufgefordert, sich in verschiedenen Bereichen des Evangelischen Studienwerks zu engagieren.

Evangelischer Entwicklungsdienst (EED) – Kampf gegen die Armut

Der Evangelische Entwicklungsdienst ist ein Entwicklungswerk der Evangelischen Kirchen in Deutschland. Jedes Jahr fördert er rund 1500 Projekte und Programme in Afrika, Asien und Lateinamerika, in Ozeanien, Südosteuropa und im Kaukasus. Außerdem vergibt der EED Aufbau- und Promotionsstipendien an berufserfahrene Nachwuchskräfte aus Entwicklungsländern, denn wer gut ausgebildet ist, kann zur Überwindung von Armut beitragen. Das Stipendium soll dem Gemeinwohl und nicht der persönlichen Karriere dienen. Ihr fachliches Wissen sollen die Stipendiaten in Deutschland und Europa vertiefen. Unter bestimmten Bedingungen können sie auch in Entwicklungsländern arbeiten und forschen. Besonderen Wert legt der EED auf ökumenisches Miteinander und interkulturelles Lernen.

Cusanuswerk – Begabtenförderung für Katholiken

Das Cusanuswerk ist das Begabtenförderungswerk der katholischen Kirche in Deutschland. Es vergibt staatliche Fördermittel an besonders begabte katholische Studierende aller Fachrichtungen. Neben der finanziellen Unterstützung gibt es ein umfassendes, interdisziplinär angelegtes Bildungsprogramm, das die Verantwortungsbereitschaft und die Dialogfähigkeit der Stipendiatinnen und Stipendiaten stärken will. Grundlegende Orientierungen für wissenschaftliches und gesellschaftliches, berufliches und persönliches Handeln sollen hinterfragt werden. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben. Ergänzt wird das Bildungsprogramm durch ein geistliches Angebot. Ausländische Studierende werden gefördert, wenn sie katholische Staatsbürger eines Mitgliedslandes der EU sind und überdurchschnittliche Leistungen im jeweiligen Studienfach zeigen.

Stifterbild Nikolaus von Kues (1401-1464), spätmittelalterlicher Philosoph und Theologe (Foto: picture-alliance / akg-images)
Der Philosoph und Theologe Nikolaus von Kues alias Cusanus (1401-1464)Bild: picture-alliance / akg-images

Stiftung der Deutschen Wirtschaft – Leistung zählt!

Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft fördert leistungsstarke Studierende und Promovierende aller Fachbereiche und Hochschularten im Studienförderwerk Klaus Murmann sowie im Studienkolleg, das sich speziell an Lehramtsstudierende richtet. Die Stipendien werden aus Bundesmitteln finanziert. Die Stiftung arbeitet unter anderem mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und der Studienstiftung des deutschen Volkes zusammen. Bewerben können sich Studierende mit deutscher Staatsangehörigkeit oder aus einem EU-Land und aus der Schweiz. Auch Migranten mit dauerhaftem Aufenthaltsrecht sind willkommen. Die Promotionsförderung steht deutschen und ausländischen Doktoranden offen.


Autorin: Gaby Reucher
Redaktion: Claudia Unseld