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Sundance Film Festival 2021: "Coda" räumt ab

3. Februar 2021

Als großer Gewinner des Abends präsentierte sich das anrührende Familiendrama "Coda": Der Film räumte gleich vier Preise ab.

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An einem Gebäude steht auf einem beleuchteten Schuld "Online at Sundance.org"
Das 37. Sundance-Festival fand 2021 nur im Netz statt Bild: JA/Everett Collection/picture alliance

Ruby Rossi, gespielt vom britischen Nachwuchstalent Emilia Jones, wächst als Kind gehörloser Eltern auf. Sie beherrscht die Gebärdensprache perfekt, und Mutter und Vater sind im Alltag oft auf die Hilfe der hörenden Tochter angewiesen. Doch dann entdeckt Ruby ihre Liebe zur Musik und muss sich entscheiden. Geht sie ihren eigenen Weg oder bleibt sie die Stütze ihrer Familie? 

Der Film von US-Regisseurin Sian Heder holte neben dem Grand-Jury-Preis auch den Zuschauerpreis und die Auszeichnungen für Regie und Ensemble-Besetzung.

Liebhaber des französischen Films dürften allerdings darüber stolpern, dass ihnen die Geschichte bekannt vorkommt - nämlich aus der Tragikomödie: "Verstehen Sie die Béliers?",  2014 von Regisseur Éric Lartigau kongenial in Szene gesetzt. 

Emilia Jones in Coda: Sie sitzt in einem Boot
Die 18-jährige Emilia Jones überzeugte in ihrer Rolle als Ruby Rossi Bild: Seacia Pavao/Sundance Institute/AP/picture alliance

Inklusion und Diversität werden großgeschrieben

Beim Sundance Film Festival scheint das die Juroren nicht vom Preisregen für "Coda" abgehalten zu haben. Der Film passt ja auch hervorragend in den von den Organisatoren gesteckten Rahmen, denn von Anfang an hat man sich bei dieser Veranstaltung Themen wie Inklusion und Diversität auf die Fahnen geschrieben und die unterrepräsentierten Stimmen des Kinos gefördert. Seit 1978 findet das Filmfestival im US-Staat Utah statt, seit 1981 ist Hollywood-Star Robert Redford federführend mit von der Partie.

Robert Redford 2018
Nicht zuletzt dank Robert Redford wurde das Sundance Festival über die Grenzen der USA hinaus bekannt Bild: Getty Images/AFP/A. Weiss

Neben "Coda" wurde die Doku "Summer Of Soul", ein Film über ein Musikfestival, von Jury und Zuschauern ausgezeichnet. In der Sparte "World Cinema"  holte das Drama "Hive" Preise von der Jury und den Zuschauern. Außerdem wurde Regisseurin Blerta Basholli prämiert: Ihre Schilderung einer alleinerziehenden Frau, die nach dem Verschwinden ihres Mannes im Kosovo-Krieg zu überleben versucht, beeindruckte Publikum und Fachjury gleichermaßen.

Festival als Sprungbrett

Zwar stellten auch Hollywood-Größen ihre Projekte vor - so präsentierte "House of Cards"-Star Robin Wright ihr Regiedebüt "Land" -, vor allem aber ist das Sundance-Festival ein Sprungbrett für viele kleinere Filme, um Verleiher und ein breiteres Publikum zu finden. Zu den größten Erfolgen der vergangenen Jahrzehnte beim größten Indie-Filmfestival der USA zählten Filme wie "Blair Witch Project", "Boyhood" und "Get Out".

suc/pg (mit dpa, sundance org)