1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Swiss German University in Jakarta

3. August 2009

Die Bundesregierung fördert Studienangebote und Hochschulgründungen nach deutschem Modell im Ausland. Eines dieser Projekte ist die Swiss German University in der indonesischen Hauptstadt Jakarta.

https://p.dw.com/p/J03t
Studierende der Swiss German University in Jakarta im Labor (Foto: SGU)
Praxisnahe Ausbildung wird groß geschrieben an der SGUBild: Swiss German University

Die Swiss German University in Jakarta hat die Lizenz zum Lehren. Und zwar nach indonesischem, nicht nach deutschem oder schweizerischem Recht. Auch wenn der Name der privaten Hochschule das auf den ersten Blick vermuten lässt. Denn die SGU, wie sie gemeinhin genannt wird, ist eine Stiftungsuniversität, gegründet im Jahr 2000, als Gemeinschaftsprojekt von Indonesien, Deutschland, der Schweiz und Österreich. "Wir haben die Lizenz für Bachelor- und Master-Studiengänge. Die Bachelor-Studiengänge dauern vier Jahre, die Master in der Regel anderthalb bis zwei Jahre", erläutert Rektor Peter Pscheid.

Untergebracht ist die SGU in einem gläsernen Verwaltungsgebäude für die Deutsche Wirtschaft in Indonesien. Die meisten Studierenden hier sind Indonesier. Gelegentlich gibt es aber auch deutsche Studenten, die zu einem Auslandssemester nach Jakarta kommen, oder Expats, das sind Studierende, deren Eltern vorübergehend in Indonesien arbeiten.

Schwerpunkt: Technik

Die Swiss German University gilt als technisch orientierte Hochschule, obwohl ein breites Spektrum an Fächern angeboten wird. Darunter Ingenieurwesen, Wirtschaft, Tourismus-Management, Computer-Technologie und Kommunikationswissenschaften.

Unterricht an der Swiss German University in Jakarta (Foto: SGU)
Kleine Hochschule, großes Gemeinschaftsgefühl: Unterricht an der Swiss German University in JakartaBild: SGU Jakarta

Bei der Gründung der Universität vor rund neun Jahren stand der Export des europäischen Bildungssystems nach Südostasien im Vordergrund. Heute könne man sehen, dass durch den gegenseitigen Austausch von Studenten, unter anderem im Rahmen von Auslands-Semestern und Auslands-Praktika, Brücken zwischen Indonesien und Deutschland beziehungsweise der Schweiz gebaut worden seien, sagt Rektor Peter Pscheid. "Ich glaube, wenn man das politisch einordnet, sind das die zukünftigen 'opinion leader'. Und ich glaube, wir brauchen solche Brücken. Wenn man sich die Studenten ansieht, die in Deutschland waren, dann entdecken Sie ein 'D'-Schild am Auto oder irgendein Motto von einem deutschen Fußball-Club." Das binde die Studenten an Deutschland. Die meisten der SGU-Studenten sagen, dass sie nach dem Studium wieder nach Deutschland wollen.

A und O: Praxisnähe schon im Studium

Für die jungen Indonesier und Indonesierinnen, die an der Swiss German University studieren, stand bei der Wahl der Hochschule die praxisnahe Ausbildung im Vordergrund: Es gibt zwei Praxis-Semester, eines davon in Deutschland. Aber auch das Gemeinschaftsgefühl an der mit insgesamt rund 1000 Studenten kleinen Universität war für die Entscheidung ausschlaggebend.

Swiss German University in Jakarta (Foto: SGU)
Die SGU gilt als technisch orientierte HochschuleBild: Swiss German University

Die meisten Hochschullehrer sind Indonesier. Doch jeder habe seinen Abschluss irgendwo anders in der Welt gemacht, sagt Uni-Rektor Pscheid. Das verleihe der Swiss German University einen sehr internationalen 'touch'. Mit der Deutschen Welle, deren Programm überall im Haus auf den Fernsehern zu sehen ist, gibt es einen engen Kontakt nach Deutschland. Das Programm der Deutschen Welle wird auch im Unterricht eingesetzt. Unter den Angeboten der Deutschen Welle schätzt man in Jakarta vor allem die Sprachprogramme. Bevor die Studierenden zum Auslandssemester nach Deutschland gehen, müssen sie erst den "DW-Grundkurs Deutsch" durcharbeiten.

In einem neu entstehenden Stadtteil am Stadtrand von Jakarta werden gerade neue Gebäude der Swiss German University gebaut. Schon Ende des Jahres soll die gesamte Universität auf den neuen Campus im Grünen umziehen.

Autor: Bernd Musch-Borowska / CP

Redaktion: Svenja Üing