1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Syrien: Al-Nusra opponiert gegen Opposition

13. Dezember 2015

Der Unmut dauert an: Nun nehmen auch die islamistischen Assad-Gegner von der Nusra-Front die Ergebnisse des syrischen Oppositionstreffens in Riad unter Beschuss. Russland gesellt sich ebenfalls zu den Kritikern.

https://p.dw.com/p/1HMZK
Kämpfer der Al-Nusra Front (Foto: AFP/Getty Images/F. al-Halabi)
Bild: AFP/Getty Images/F. al-Halabi

Die syrische Opposition stößt mit ihrem Plan für Verhandlungen mit Machthaber Baschar al-Assad weiter auf Kritik: Die islamistische Al-Nusra-Front warf den Oppositions- und Rebellengruppen, die sich in Riad auf ein gemeinsames Vorgehen bei den geplanten Verhandlungen geeinigt hatten, Verrat vor.

"Das ist ein Komplott und keine Konferenz", sagte der Al-Nusra-Führer Abu Mohammed al-Dscholani im arabischen Fernsehsender Orient News über das Treffen der syrischen Oppositionsgruppen in der saudi-arabischen Hauptstadt. "Man muss solche Konferenzen und Treffen scheitern lassen." Die Vereinbarungen bei dem zweitägigen Treffen in Riad seien "Verrat an denen, die ihr Blut für Syrien vergossen haben", sagte al-Dscholani.

Al-Nusra-Front und IS nicht in Riad eingeladen

Die Al-Nusra-Front sowie die Dschihadisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) waren zu dem Treffen am Mittwoch und Donnerstag nicht eingeladen. Den Vertretern von rund hundert Oppositions- und Rebellengruppen war es dabei gelungen, ein gemeinsames Vorgehen bei den Friedensgesprächen zu vereinbaren, die Anfang des kommenden Jahres beginnen sollen. Al-Dscholani bezweifelte aber, dass die in Riad versammelten Vertreter "Kontrolle über ihre Kämpfer" haben.

Auch Russland, das in dem Konflikt auf der entgegengesetzten Seite von der Al-Nusra-Front steht, äußerte Kritik an den Ergebnissen des Treffens. "Wir können den Versuch der in Riad versammelten Gruppe nicht akzeptieren, das Recht zu beanspruchen, im Namen der gesamten syrischen Opposition zu sprechen", erklärte das russische Außenministerium. Moskau betrachtet einige der in Riad beteiligten Gruppen als "Terroristen".

Das Viertel Al-Sahra in Homs nach dem verheerenden Autobombenanschlag (Foto: picture-alliance/dpa)
16 Menschen starben bei dem Autobombenanschlag im Viertel Al-Sahra in HomsBild: picture-alliance/dpa

Unterdessen wurden bei einem Autobombenanschlag in Homs 16 Menschen getötet und dutzende weitere verletzt, wie Gouverneur Talal Barasi und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärten. Die Bombe explodierte nahe dem Krankenhaus Al-Ahli im Viertel Al-Sahra, in dem mehrheitlich Alawiten wohnen, eine muslimische Minderheit, der auch Präsident Assad angehört. Ein Einwohner berichtete, die extrem heftige Explosion habe einen riesigen Krater hinterlassen.

Bei Luftangriffen auf die Stadt Manbidsch, die unter Kontrolle der IS-Miliz steht, wurden laut der Beobachtungsstelle zehn Menschen getötet, darunter vier Kinder. Die oppositionsnahe Organisation, die ihre Informationen von Ärzten und Aktivisten vor Ort bezieht, machte Russland für die Angriffe in der Provinz Aleppo verantwortlich. Weitere elf Tote gab es ihren Angaben zufolge bei einem Bombenangriff auf ein Dorf in der von der IS-Miliz kontrollierten östlichen Provinz Deir Essor.

sti/se (afp, rtr)