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Syrien soll US-Drohne abgeschossen haben

18. März 2015

Syriens Armee hat laut Staatsmedien im Westen des Landes einen unbemannten US-Aufklärer abgeschossen. Die USA benutzen die Flugzeuge im Kampf gegen den IS - der eigentlich auch ein Feind des syrischen Regimes ist.

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US-Drohne des Typs Predator an einem unbekannten Ort (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Das "feindliche" Flugobjekt sei in der Provinz Latakia von Abwehrraketen zerstört worden, berichtet die Nachrichtenagentur Sana. Einzelheiten zu dem Vorfall in der westlichen Küstenprovinz nannte Sana nicht. Latakia ist eine Hochburg des syrischen Machthabers Baschar al-Assad.

Das US-Militär erklärte, dass es den Kontakt zu einer Predator-Drohne im Nordwesten des Landes verloren habe. Bislang könne aber nicht bestätigt werden, dass die Drohne abgeschossen worden sei. Der Vorfall werde geprüft, weitere Informationen würden folgen, erklärte ein Vertreter der US-Armee.

Erster Abschuss einer US-Drohne durch syrische Truppen?

Die USA und ihre Verbündeten setzen die Drohnen vor allem in den Provinzen Aleppo und Raka im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" ein. Der IS kämpft in Syrien gegen andere Aufständische sowie gegen die eRgierungstruppen. Somit ist die Terrororganisation eigentlich ein gemeinsamer Feind der USA und des syrischen Präsidenten Assad. Dessen Regierung beteiligt sich selbst zwar nicht an den Luftangriffen auf IS-Stellungen, griff bislang aber auch nicht gegen die beteiligten Streitkräfte ein. Sollte sich der Abschuss bestätigen, wäre dies also das erste Mal seit dem Beginn der Luftangriffe der internationalen Militärkoalition, dass ein US-Flugobjekt von syrischen Truppen abgeschossen wurde.

Steinmeier schließt Gespräche mit Assad nicht aus

In Syrien herrscht seit vier Jahren ein blutiger Bürgerkrieg, der sich durch den Vormarsch des IS im vergangenen Sommer noch verschärfte. Mehr als 215.000 Menschen wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seit dem Frühjahr 2011 getötet.

Bundesaußenminister Steinmeier sagte der "Süddeutschen Zeitung" vom Mittwoch, der Weg zu einem Ende der Gewalt in Syrien "führt einzig über Verhandlungen für eine politische Lösung". Das gelte auch dann, "wenn das Gespräche mit dem Assad-Regime notwendig macht".

chr/se (afp, rtr, dpa)