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Hochgerüstet aus dem Ausland

22. Juni 2013

Vor allem Geschütze zur Luftabwehr hatten sie immer wieder gefordert: Jetzt berichten die Aufständischen in Syrien stolz von neuen modernen Waffen aus dem Ausland. Die USA verstärken ihre Truppenpräsenz in Jordanien.

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Ein Kämpfer der FSA mit einem Luftabwehrgeschütz (foto: REUTERS)
Bild: Reuters

"Die hochqualitativen Waffen samt Munition sind eingetroffen und bereits an die Rebellen an verschiedenen Fronten innerhalb Syriens verteilt": Die Aufständischen der Freien Syrischen Armee (FSA) strahlen in der Schlacht gegen Präsident Baschar al-Assad wieder Siegeszuversicht aus. Denn: Mit den gelieferten modernen Waffen könnte der "Verlauf der Kämpfe verändert" werden, so ihre Kommandeure, die nach den jüngsten Niederlagen neue Hoffnung schöpfen.

Genaue Angaben über die Art der Waffen und woher sie stammen wollte Luai al-Mokdad, der Logistikexperte der FSA, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa nicht machen. Nach seiner Darstellung wollten "Arabische Länder und verbündete Staaten" weitere Waffen liefern. Und er erinnerte daran, dass die Rebellen immer um "Abwehrwaffen" gebeten hatten.

Auch Rebellen-Kommandant Salim Idriss wollte sich über die Herkunft der Rüstungsgüter nicht äußern. Auf die Frage, ob sie aus den USA stammen, sagte Idriss dem Sender Al-Dschasira: "Wir warten und fordern sie auf, sich bei unserer Versorgung mit Waffen und Munition zu beeilen". Die USA hatten erst vor kurzem Waffenlieferungen angekündigt.

Deutliches Warnsignal an Staatschef Assad

Die Zeitung "Los Angeles Times" berichtet, der US-Geheimdienst und amerikanische Spezialeinheiten bildeten bereits seit dem vergangenen Jahr syrische Rebellen in Lagern der Nachbarländer Türkei und Jordanien aus. Jay Carney, Sprecher des Weißen Hauses, wollte den Bericht nicht kommentieren und lehnte auch ab, Details zu den geplanten Waffenlieferungen zu nennen. Die USA stationierten zudem 750 zusätzliche Soldaten in Jordanien. Die Militärpräsenz sei von 250 auf "rund 1000" Mann aufgestockt worden, sagte ein Pentagon-Mitarbeiter der Nachrichtenagentur afp. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass die Amerikaner ihre Kampfjets und eine Patriot-Luftabwehrbatterie nach gemeinsamen Manövern in dem Land stationiert lassen.

Lkw vor einem Flüchtlingscamp in Jordanien (Copyright: DW/Karen Leigh)
Zehntausende Flüchtlinge aus Syrien haben in Jordanien Schutz gefundenBild: DW/K. Leigh

Die Rebellen wollten an diesem Samstag beim Treffen der Außenminister der Syrien-Kontaktgruppe im Golfstaat Katar weitere Waffenlieferungen ansprechen. "Wir werden diese Frage vor allem im Gespräch mit den Ländern ansprechen, die bisher zurückhaltend sind", sagte Al-Mokdad. Im Gegensatz zu den USA und Großbritannien hat sich Deutschland bisher klar gegen solche Waffenlieferungen ausgesprochen.

Moskau liefert an Assad

Bisher liefert lediglich Russland Waffen an Syrien - allerdings an die Regierungstruppen. Moskau ist enger Verbündeter des Assad-Regimes, beruft sich bei den Rüstungsexporten stets auf "bestehende Verträge" und protestiert vehement gegen Waffenlieferungen an die Aufständischen.

Bei dem Treffen in Doha wollen Außenminister Guido Westerwelle und seine Kollegen vor allem die geplante Syrien-Konferenz in Genf vorbereiten, für die es immer noch keinen Termin und keinen festen Teilnehmerkreis gibt. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte in Berlin, Thema sei auch eine weitere Stärkung der Nationalen Koalition der syrischen Opposition, damit diese auf Augenhöhe mit dem Regime verhandeln könne. Auf dem G8-Gipfel in Nordirland hatten sich die westlichen Länder mit Russland auf die allgemeine Forderung nach einer Übergangsregierung für Syrien verständigt. Unklar blieb dabei das Schicksal von Staatschef Assad.

SC/uh (dpa, afp, rtre)