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Tödliche Schüsse in Brüssel

24. Mai 2014

Drei Tote und ein Schwerverletzter - das ist die Bilanz der Gewalttat im Zentrum der belgischen Hauptstadt. Ein antisemitischer Hintergrund scheint nicht ausgeschlossen. Mittlerweile gibt es eine Festnahme.

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Polizisten sichern den Tatort im Zentrum von Brüssel (Foto: NICOLAS MAETERLINCK/AFP/Getty Images)
Bild: NICOLAS MAETERLINCK/AFP/Getty Images

Bei einer Schießerei im jüdischen Museum in Brüssel sind zwei Frauen und ein Mann getötet worden. Ein Mensch wurde schwer verletzt, wie belgische Medien berichteten. Rund zehn Personen erlitten einen Schock und mussten ärztlich behandelt werden, Ein Unbekannter sei mit einem Rucksack in das Museum gekommen, habe geschossen und sei dann mit einem Auto geflüchtet, hieß es weiter. In der Nähe des Tatorts im Stadtzentrum von Brüssel befinden sich außer dem Museum vor allem zahlreiche Antiquitätengeschäfte.

Außenminister Didier Reynders, der sich am Ort des Geschehens aufhielt, zeigte sich im Kurzbotschaftendienst Twitter schockiert von den Morden. "Ich bin in Gedanken bei den Opfern, die ich dort gesehen habe, und bei ihren Familien", schrieb er.

Der belgische Außenminister Reynders am Tatort (Foto: NICOLAS MAETERLINCK/AFP/Getty Images)
Der belgische Außenminister Reynders am TatortBild: NICOLAS MAETERLINCK/AFP/Getty Images

Erste Festnahme

Inzwischen haben die Behörden eine erste Festnahme bekanntgegeben. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte, es handle sich um eine Person, die den Ort der Schießerei im Auto verlassen habe. Es sei aber noch unklar, ob sie etwas mit der Tat zu tun habe.

Die belgische Innenministerin Joëlle Milquet sagte, für eine abschließende Bewertung der Tat sei es zwar noch zu früh. Mit Blick auf einen möglichen antisemitischen Hintergrund sei der Tatort aber "nicht unerheblich". Die Organisation Belgische Liga gegen den Antisemitismus verurteilte die Tat als Akt des "Terrorismus". Der Präsident des Israelitischen Zentralrates Belgiens, Julien Klener, hatte zuvor mitgeteilt, dass es keine Drohungen gegen das Museum gegeben habe.

Das Museum hatte vor neun Jahren seine Pforten geöffnet. Es hat eine bedeutende Sammlung mit Objekten der jüdischen Tradition. Das Bluttat überschattet die Parlaments- und Europawahlen in Belgien, die für diesen Sonntag geplant sind.

sti/kle (dpa, afp)