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Tödlicher Angriff auf das Parlament in Grosny

19. Oktober 2010

In der russischen Kaukasusrepublik Tschetschenien haben mutmaßliche Separatisten laut Medienberichten das Parlament sowie das Landwirtschaftsministerium gestürmt. Alle Angreifer seien getötet worden.

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Ein Helikopter landet vor dem Parlamentsgebäude in Grosny (Foto: AP)
Anschlagsziel: Das tschetschenische ParlamentBild: AP

Bei einem Angriff schwer bewaffneter Terroristen auf das Parlament in Grosny sind mindestens sieben Menschen getötet und 17 verletzt worden. Mutmaßliche islamistische Aufständische seien am Dienstag (19.10.2010) in das Gebäude in der Hauptstadt gestürmt. Zu dem Zeitpunkt seien wegen einer Sitzung viele Abgeordete im Parlament gewesen, sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörden, Wladimir Markin, nach Angaben der Agentur Interfax.

Alle Angreifer getötet

Polizei und Soldaten stehen an einem Krankenwagen beim Parlamentsgebäude in Grosny (Foto: dpa)
Weiträumig abgeriegelt ist das Parlamentsgebäude nach den AngriffenBild: picture alliance/dpa

"Alle Terroristen wurden liquidiert", sagte Republikchef Ramsan Kadyrow. Russische Sicherheitskräfte hätten den Angriff gewaltsam beendet. Vier Angreifer seien getötet worden. Zuvor hatten die mutmaßlichen Separatisten mindestens zwei Polizisten und einen Mitarbeiter des Parlaments getötet sowie Geiseln genommen. Die Nachrichtenagentur RIA meldet zudem, dass ein Selbstmordattentäter vor dem Parlamentsgebäude Sprengsätze gezündet hatte, als die Abgeordneten zur Arbeit kamen. Danach hätten sich Aufständische Schießereien mit Sicherheitskräften geliefert.

Das Fahrzeug mit den Angreifern sei vermutlich unbemerkt in einer Kolonne mit den Autos der Abgeordneten auf das Gelände gelangt, sagte Ermittlungssprecher Markin nach einem Telefonat mit dem russischen Regierungschef Wladimir Putin. Der Innenminister der Russischen Förderation, Raschid Nurgalijew, informierte sich am Tatort über das Geschehen. Eine Sondereinheit der Polizei untersuche das Gebäude in der Hauptstadt Grosny derzeit auf Minen.

Immer wieder Angriffe

Kartenausschnitt Tschetschenien (Grafik: DW)
Separatisten kämpfen für die Unabhängigkeit des Landes

Im russischen Nordkaukasus werden immer wieder Anschläge verübt. In den überwiegend muslimisch geprägten Teilrepubliken Tschetschenien, Dagestan und Inguschetien kämpfen seit Jahren radikalislamische Rebellen für die Unabhängigkeit von Moskau.

Autorin: Marion Linnenbrink (afp, dapd, dpa)
Redaktion: Gerhard M Friese