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Tödlicher Doppelanschlag im Irak

13. September 2013

Die religiös motivierte Gewalt im Irak nimmt kein Ende. Diesmal traf es Schiiten und Sunniten in gleicher Weise.

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Innenraum der Moschee in Bakuba, Irak, nach dem Anschlag (Foto: ap)
Bild: picture alliance/AP Photo

Bei einem Doppelanschlag auf gemeinsam betende Sunniten und Schiiten sind im Irak mindestens 30 Menschen getötet worden. Vor einer Moschee in Bakuba nördlich von Bagdad explodierte den Behörden zufolge zunächst eine in einem Mülleimer versteckte Bombe, als die Gläubigen nach dem Freitagsgebet das Gotteshaus verließen. Kurz darauf ging ein zweiter Sprengsatz hoch, als sich bereits Rettungskräfte und Schaulustige am Anschlagsort versammelt hatten.

Nach Angaben von Ärzten und Armee wurden bei den Angriffen auch mehr als 20 Menschen verletzt. Viele umliegende Gebäude wurden zerstört. In der sunnitischen Al-Salam-Moschee hatten sich Sunniten und Schiiten zu gemeinsamen Gebeten versammelt. "Wir sind nach dem Gebet nach draußen gegangen und plötzlich gab es die Explosionen", sagte Chaled Nadschim, der bei den Anschlägen verletzt wurde. "Alles wurde in die Luft geschleudert, Menschen haben geschrien, ich habe viele Tote gesehen."

Niemand übernimmt Verantwortung

Die Sicherheitskräfte sperrten den Anschlagsort weiträumig ab und durchsuchten Häuser in der Nähe nach den mutmaßlichen Drahtziehern der Angriffe. Zunächst übernahm niemand die Verantwortung für die Taten. In der Vergangenheit bekannten sich aber oft militante sunnitische Gruppen mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida zu ähnlichen Attentaten, die vornehmlich Schiiten trafen. Bakuba liegt in der Provinz Dijala, die vor allem von sunnitischen Arabern bewohnt wird.

In der Stadt Mossul im Norden des Landes drangen nach Angaben aus Sicherheitskreisen mehrere Bewaffnete in das Haus einer sechsköpfigen Familie ein. Sie töteten die Eltern und ihre vier Söhne. Über das Motiv der Mörder wurde zunächst nichts bekannt.

Die Sicherheitslage im Irak hat sich seit dem Abzug der US-Truppen vor zweieinhalb Jahren laufend verschlechtert. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden seit Jahresbeginn etwa 5000 Menschen bei Gewalttaten getötet.

gmf/qu (afp, dpa, rtr)