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Baubeginn für Erdogans Mega-Flughafen

7. Juni 2014

In Istanbul ist der Grundstein für den neuen Mega-Flughafen gelegt worden, der mit einer Jahreskapazität von 150 Millionen Fluggästen einer der größten weltweit werden soll. Das Projekt ist für Erdogan Chefsache.

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Türkei Flughafen Erdogan 7.6.2014
Bild: Ozan Kose/AFP/Getty Images

So ließ es sich Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan nicht nehmen, den Grundstein für das gigantische Infrastrukturprojekt in Istanbul selbst zu setzen. "Wir bauen hier nicht nur einen Flughafen, sondern ein Denkmal des Sieges", sagte Erdogan enthusiastisch bei der feierlichen Zeremonie zum offiziellen Baubeginn. Der Flughafen soll mit einer geplanten Kapazität von 150 Millionen Passagieren jährlich zu einem der größten Luftdrehkreuze der Welt werden.

Nach Medienberichten soll der Flughafen in einer Rekordbauzeit von viereinhalb Jahren bis Ende 2018 komplett fertiggestellt sein. Schon in der ersten Ausbauphase bis 2017 sollen 90 Millionen Fluggäste abgefertigt werden können.

Zum Vergleich: Am größten deutschen Drehkreuz, dem Flughafen in Frankfurt am Main, wurden im vergangenen Jahr 58 Millionen Fluggäste bedient. Von den beiden bestehenden internationalen Flughäfen in Istanbul erreicht der Ataturk International auf der europäischen Seite eine Passagier-Kapazität von 37 Millionen. Der Sabiha Gokcen Airport auf der asiatischen Seite fertigt jährlich rund 13 Millionen Fluggäste ab. Konkurrenz machen als Luftdrehkreuz soll der dritte Istanbuler Flughafen vor allem dem Dubai-World Central International Airport. Der im Oktober 2013 in Dubei eröffnete Großflughafen soll nach Abschluss der letzten Ausbauphase 160 Millionen Passagiere jährlich abfertigen.

Umwelt hat das Nachsehen

Mit einem Gebot von umgerechnet mehr als 22 Milliarden Euro gewann im Mai vergangenen Jahres ein Konsortium türkischer Firmen die Ausschreibung für Bau und Betrieb des "Istanbul Yeni Havalimani". Er soll als Heimatbasis für die größte türkische Fluggesellschaft Turkish Airlines dienen. Der Lufthansa-Rivale gehört zu 49 Prozent dem Staat und baut seine Flotte und das Streckennetz im Eiltempo aus.

Dem gewaltigen Bauvorhaben müssen unter anderem Waldgebiete und Gewässer im Norden Istanbuls weichen. Umweltschützer befürchten gravierende negative Folgen für die Umwelt, die Landwirtschaft und auch die Trinkwasserreservoirs in der Gegend an der Schwarzmeerküste.

Ehrgeizige Prestigeprojekte

Der neue Flughafen gehört zu einer Reihe von Mega-Projekten der regierenden islamisch-konservativen AKP, die in der Türkei noch vor dem 100. Jahrestag der Staatsgründung im Jahr 2023 gebaut werden sollen. Gegenwärtig wird ein Kanal parallel zum Bosporus geplant, der den regen Schiffsverkehr in der Meerenge zwischen Marmara-Meer und Schwarzem Meer erleichtern soll. Daneben wird eine dritte Brücke über den Bosporus gebaut.

qu/nis (afp, dpa)