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Türkei nimmt Terrorverdächtige fest

30. Dezember 2015

Rund sechs Wochen nach den Anschlägen von Paris befinden sich die Sicherheitskräfte in Europa immer noch in Alarmbereitschaft. Nach Festnahmen in Belgien griffen auch türkische Behörden zu.

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Belgien Terrorismus Polizei Razzia Durchsuchungen Brüssel
Bild: picture-alliance/dpa/N.Maeterlinck

Die türkische Polizei hat in der Hauptstadt Ankara zwei Verdächtige festgenommen worden, die im Auftrag der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) zu Neujahr Selbstmordanschläge geplant haben sollen. "Sie werden verdächtigt, mit dem IS verbunden zu sein und einen Anschlag zu Neujahr in der Hauptstadt vorbereitet zu haben", sagte ein türkischer Beamter. Ziel soll unter anderem ein Einkaufszentrum gewesen sein.

Einreise aus Syrien

Aus anderer Quelle hieß es, die beiden Verdächtigen seien am Morgen im Vorort Mamak verhaftet worden. Nach Angaben von Nachrichtensendern wurden die beiden Verdächtigen schon länger von der Polizei beobachtet. Die beiden Männer sollen über Syrien in die Türkei eingereist sein. Die 900 Kilometer lange Grenze gilt als schwer zu kontrollieren, insbesondere da der IS auf syrischer Seite Gebiete besetzt hat.

Seit dem Selbstmordanschlag vom 10. Oktober, bei dem während einer kurdischen Demonstration vor dem Hauptbahnhof von Ankara 103 Menschen getötet und 500 weitere verletzt worden waren, sind die türkischen Sicherheistkräfte in höchster Alarmbereitschaft. Die türkische Regierung macht die IS-Miliz für den Anschlag verantwortlich und verschärfte in der Folge das Vorgehen gegen die Anhänger der Dschihadistengruppe.

Verdächtiger der Polizei bekannt

Auch in Belgien hatte die Polizei am Dienstag zwei Männer festgenommen, die für den IS Anschläge an Sylvester geplant haben sollen. Beide kamen aus dem Brüsseler Stadtteil Anderlecht, wie der Sender RTBF berichtete. Einer der beiden Männer sei den Sicherheitskräften bereits bekanntgewesen. Er soll als radikaler Prediger in Erscheinung getreten sein. Hinweise auf einen Zusammenhang zu den Anschlägen in Paris gebe es nicht, heißt es aus Polizeikreisen.

Bei einem von ihnen wurde laut RTBF Propagandamaterial der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gefunden, jedoch keine Waffen oder Sprengstoff. Die beiden verhafteten Terrorverdächtigen sind nach Medienberichten Mitglieder eines Motorrad-Clubs. Es handelt sich bei dem Club um die Brüsseler "Kamikaze Riders". Auf seiner Facebook-Seite mischt der Club Motorrad-Fotos und Videos mit antiisraelischer Polemik. In einem Post wird Israels Premierminister Benjamin Netanjahu mit Adolf Hitler verglichen.

Trotz der Festnahmen muss in der belgischen Hauptstadt das Silvesterfeuerwerk wegen Terrordrohungen ausfallen. Das teilte Brüssels Bürgermeister Yvan Mayeur am Mittwochabend mit. "Es ist besser, wenn wir keine Risiken eingehen", erklärte Mayeur in einem Interview mit RTBF.

cgn/fab (rtr/afp/dpa)