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T-Shirts & Shorts statt dunkler Anzüge - Touristenmagnet Berlin

Sabine Kinkartz11. August 2007

Im Berliner Regierungsviertel hat die Kleiderordnung gewechselt. T-Shirts und Shorts statt dunkler Anzüge, die Aktenmappen sind durch Rucksäcke und Kameras ersetzt. Berlin zieht immer mehr Touristen an.

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Bild: DW

Versierte Besucher haben Sonnenschirme dabei, denn ohne die holt man sich spätestens in der derzeit fast 100 Meter langen Schlange vor dem Aufgang zur Reichstagskuppel einen Sonnenstich. In Berlin scheint nämlich die Sonne, jawohl, sogar dann, wenn im Rest der Republik die Flüsse über die Ufer treten.

Berlin kommt gleich nach London und Paris

Fast 140 Millionen Gäste zählte die deutsche Hauptstadt im vergangenen Jahr, wobei der Juni 2006, der Monat der Fußballweltmeisterschaft - man soll es nicht glauben - der statistisch gesehen schlechteste Monat war. In diesem Sommer strömen die Touristen in noch größeren Scharen in die deutsche Hauptstadt.

Berlin ist nach London und Paris in Europa das drittbeliebteste Ziel für Städtereisen. Dass man derzeit so gut wie keinen Politiker im Regierungsviertel zu Gesicht bekommt, stört die Besucher dabei angeblich herzlich wenig. Die seien doch sowieso ständig im Urlaub, sagt ein älterer Mann. Im Fernsehen würde er ständig die leeren Sitze im Plenarsaal sehen.

Kinder an die Macht!

Nur ein kleiner Junge, der vor dem Kanzleramt steht, würde so gerne mal den Bundespräsidenten kennen lernen. Er habe sich, so sagt er, nämlich vorgenommen, selbst einmal Präsident zu werden - wenn das möglich sei, schränkt er bescheiden ein. Das deutsche Staatsoberhaupt interessiert ihn sogar mehr als Knut, den derzeit wohl mit Abstand berühmtesten Berliner.

Eine Hiobsbotschaft für die Berliner Tourismus-Verantwortlichen. Verliert der langsam erwachsen werdende Eisbär etwa an Attraktivität? Keine Aufregung, kann man da nur sagen, in der vergangenen Woche betrug die durchschnittliche Wartezeit vor den Kassenschaltern des Zoologischen Gartens immer noch etwa 45 Minuten. Eine halbe Million Menschen haben die Warteschlangen bislang durchlaufen.

Und der Mann mit dem roten T-Shirt eines Sicherheitsdienstes, der den ganzen Tag auf der Mauer vor der Bärenanlage sitzt und auf den in der Hitze schlafenden Eisbären aufpasst, ist sich sicher: "Det wird wohl noch lange so weiterjehn."