1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Tabasco überflutet

Wim Abbink3. November 2007

Die Lage in den Überschwemmungsgebieten des südostmexikanischen Bundesstaates Tabasco bleibt angespannt und chaotisch. 100.000 Menschen sind von den Wassermassen eingeschlossen.

https://p.dw.com/p/C0f6
Menschen versuchen in Villahermosa einen Damm gegen die Wassermassen zu errichten
Schwer getroffen:<br>die Distriktshauptstadt VillahermosaBild: AP

Nach Angaben des Zivilschutzes warten die Menschen in der Distriktshauptstadt Villahermosa in den oberen Stockwerken und auf den Dächern ihrer Häuser auf Rettungskräfte. Aus Tabasco wurde der Tod eines Menschen gemeldet, weitere seien vermisst. Auf seinem Weg durch die Karibik hat der Hurrikan "Noel" mehr als 100 Menschen in den Tod gerissen.

Schlimmste Überschwemmung seit Menschengedenken

Tabascos Gouverneur Andrés Granier sah in der schleppend anlaufenden Hilfe den Grund für die wachsenden Probleme in den Überschwemmungsgebieten. Tabasco, einer der ölreichen mexikanischen Bundesstaaten am Golf von Mexiko, durchlebt nach Angaben Graniers die schlimmste Überschwemmung seit Menschengedenken. Mehr als dreiviertel der Fläche des Bundesstaates steht unter Wasser. Weite Teile der Hauptstadt Villahermosa sind überflutet.

Unterdessen überzog "Noel" auf seinem Weg nach Norden auch die Ostküste der USA mit heftigen Regenfällen. Die Behörden forderten alle Einwohner an der Küste nördlich des US-Bundesstaates North Carolina auf, den Wetterbericht zu verfolgen, um sich notfalls in Sicherheit bringen zu können, berichtete der Nachrichtensender CNN. Am frühen Morgen (Ortszeit) habe das Zentrum von "Noel", der sich mit etwa 30 Kilometern pro Stunde vorwärts bewegte, gut 500 Kilometer südöstlich von North Carolina gelegen. Im Wirbel seien Windgeschwindigkeiten von etwa 130 Stundenkilometern gemessen worden.

Marine soll Plünderungen verhindern

Im mexikanischen Bundesstaat Tabasco wurden insgesamt mehr als eine Millionen Menschen durch die Überflutungen geschädigt oder obdachlos. Viele verloren ihre gesamte Habe. Angesichts der chaotischen Zustände warnte die Regierung von Tabasco vor dem Ausbruch von Unruhen und Seuchen.

Retter versucht an einem Seil durch einen Fluß zu gelangen
Dramatische Rettungsbemühungen in Santo DomingoBild: AP

Unterdessen liefen in Mexiko und international die Hilfslieferungen an. Präsident Felipe Calderón, der am Freitag das Katastrophengebiet besuchte, forderte die Fluggesellschaften auf, Hilfstransporte zu organisieren. Im ganzen Land sammelten die Menschen Lebensmittel, Decken, Kleidung und Wasser für die Einwohner von Tabasco und des Nachbarstaates Chiapas, wo es ebenfalls zu Überschwemmungen gekommen war. Calderón befahl außerdem der Marine, die verlassenen Stadtgebiete abzusichern und gegen Raub und Plünderung zu schützen.