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Tadic siegt bei Präsidentenwahl in Serbien

3. Februar 2008

Mit hauchdünner Mehrheit haben die Serben Präsident Boris Tadic im Amt bestätigt und sich damit für einen pro-europäischen Kurs in der Außenpolitik entschieden.

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Präsident Boris Tadic bei der Stimmabgabe, Quelle: AP
Präsident Boris Tadic nach der Stimmabgabe am SonntagBild: AP
Herausforderer Tomislav Nikolic, Quelle: AP
Herausforderer Tomislav Nikolic hat seine Niederlage eingeräumtBild: AP

Amtsinhaber Boris Tadic hat die Präsidentenwahlen in Serbien gewonnen. Das berichtete die staatliche Wahlkommission am Sonntagabend (3.2.2008) in Belgrad. Nach ersten amtlichen Teilergebnissen Tadic habe 51,2 Prozent erreicht. Sein Herausforderer, der ultranationalistische Tomislav Nikolic sei auf 47,2 Prozent Zustimmung gekommen. Die Wahlbeteiligung habe einen Rekordwert von 67 Prozent erreicht.

Die Abstimmung galt als Richtungswahl über den Kurs des Landes nach der Unabhängigkeit des Kosovo. Tadic will unabhängig von den Entwicklungen in der südserbischen Provinz an der Annäherung an die Europäische Union festhalten. Er wird darin von der EU unterstützt. In der ersten Wahlrunde vor zwei Wochen hatte Nikolic noch 40 und Tadic 35,4 Prozent der Stimmen erhalten.

Nikolic räumt Wahlniederlage ein

"Ich möchte Euch mitteilen, dass Boris Tadic die Präsidentschaftswahl wahrscheinlich mit etwa zwei Prozentpunkten Vorsprung gewonnen hat", sagte Nikolic vor Anhängern seiner Serbischen Radikalen Partei. "Wenn sich dies bestätigt, gratuliere ich ihm zu seinem Sieg", fügte Nikolic hinzu.

"Keine Zeit zum Feiern"

"Wir haben alle gemeinsam gewonnen", erklärte Tadic in der Zentrale seiner Partei. "Wir haben gezeigt, welches demokratisches Potenzial Serbien besitzt". Der 50-Jährige hatte im Wahlkampf die Bürger aufgerufen, sich für oder gegen Europa zu entscheiden. "Die europäische Vision" wurde am Leben erhalten, sagte er nach dem Wahlsieg. Da das Land aber vor großen Problemen stehe, "ist jetzt keine Zeit zum Feiern".

Auf dem Weg nach Europa

Tadic gilt als Garant der Reformen, die der 2003 ermordete ehemalige Ministerpräsident Zoran Djindjic auf den Weg gebracht hatte. Eine Anbindung an die EU ist in den Augen des ehemaligen Psychologieprofessors "das einzige Mittel", um den Serben eine "bessere Zukunft zu sichern".

Neben seinem Kurs in Richtung Brüssel strebt Tadic auch weiterhin gute Beziehungen mit Russland an, dem traditionellen Verbündeten Serbiens, der auf internationaler Ebene Belgrads Widerstand gegen eine Unabhängigkeit des Kosovo unterstützt. (kas)