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Taifun "Bolaven" wütet über Korea

28. August 2012

Südkorea wird vom schwersten Sturm seit einem Jahrzehnt heimgesucht. Bislang wurden mindestens zwölf Todesopfer gemeldet. Hunderttausende Haushalte sind ohne Strom, hunderte Flüge wurden gestrichen.

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Schiffe in Seenot durch Taifun "Bolaven" (Foto:AP)
Bild: dapd

Für besonderes Aufsehen sorgte eine spektakuläre Rettungsaktion der Küstenwache Südkoreas: Zwei chinesische Fischerboote waren vor der Insel Jeju in höchste Not geraten und schließlich in der stürmischen See gekentert. Nach Angaben eines Sprechers schwammen Feuerwehrleute und Helfer durch die hohen Wellen zu einem der Trawler, der etwa 50 Meter vom Strand entfernt hin- und hergeschleudert wurde. Zwölf Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden, sechs weitere Seeleute schwammen aus eigener Kraft an Land. Fünf Leichen wurden geborgen, zudem wurden noch zehn Seeleute vermisst.

Das zweite Boot zerschellte an einem Felsen und sank.

Insgesamt wurden bislang mindestens zwölf Todesopfer gemeldet. Der Tropensturm "Bolaven" war am Dienstag mit bis zu 170 Stundenkilometern auf den Süden des Landes getroffen und zog dort eine Schneise der Verwüstung. Der Sturm zerstörte Häuser, entwurzelte Bäume und brachte den Straßenverkehr zum Erliegen. In rund 200.000 Haushalten fiel der Strom aus. Hunderte Flüge wurden gestrichen, der Fährverkehr wurde eingestellt.

Passanten in Seoul werden vom Taifun "Bolaven" von der Straße gefegt (Foto:AP)
Passanten in der Hauptstadt Seoul werden vom Taifun "Bolaven" fast von der Straße gefegtBild: dapd

Vor der südlichen Hafenstadt Sacheon brach ein Frachter in zwei Teile. Nach Angaben des Ministeriums für öffentliche Verwaltung blieb die Besatzung aber unversehrt.

Der Taifun zog weiter Richtung Nordkorea, das noch mit den Folgen einer Überschwemmungskatastrophe vom Juli zu kämpfen hat. Dabei waren nach offiziellen Angaben rund 170 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 210.000 Menschen hatten ihre Häuser verlassen müssen. Die Behörden der Volksrepublik China gaben Warnungen vor Sturm und Überschwemmungen heraus, die die Ernten in mehreren ihrer Provinzen bedrohen könnten.

Ein weiterer Taifun, "Tembin", wird in den kommenden Tagen über der koreanischen Halbinsel erwartet. Er hat sich bereits über Taiwan ausgetobt.

SC/qu (rtre, afp,dpa)