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"Haiyan" erreicht Vietnam und China

11. November 2013

Der verheerende Wirbelsturm ist nach Vietnam und China weitergezogen. Auf den Philippinen hinterlässt der Taifun eine Spur der Verwüstung mit tausenden Toten. Die internationale Hilfe ist auf dem Weg.

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Philippinen: Taifun Haiyan (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Philippinen: Chaos und Tausende Tote

Deutlich abgeschwächt hat der Taifun "Haiyan" die Küstengebiete Vietnams und Südchinas erreicht. Wie das US-amerikanische Taifun-Warnzentrum JTWC mitteilte, traf der Wirbelsturm etwa 160 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Hanoi auf Land. Nach Angaben der Meteorologen erreicht der Sturm nur mehr Windgeschwindigkeiten von 120 Stundenkilometern. Trotzdem brachten sich in Vietnam 600.000 Menschen in Sicherheit.

Danach suchte der Wirbelsturm die südchinesische Provinz Hainan heim. Mindestens drei Menschen starben, als heftige Winde und Regenfälle niedergingen. Das Büro für Zivile Angelegenheiten der Region teilte mit, 39.000 Bewohner seien in Sicherheit gebracht worden. Nach einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua gelten vor der Küste Hainans sieben Besatzungsmitglieder eines Frachtschiffs als vermisst.

Der Taifun hatte am Wochenende die ostphilippinischen Inseln Leyte und Samar verwüstet. Dort erreichte der Sturm teilweise Windstärken von mehr als 300 Kilometern pro Stunde. Nach Angaben lokaler Behörden kamen dabei mehr als 10.000 Menschen ums Leben.

Weltweite Bestürzung

US-Präsident Barack Obama äußerte sich bestürzt über das Ausmaß der Katastrophe und bot den Philippinen zusätzliche Hilfe der USA an. Die USA schickten Soldaten, Flugzeuge und Hubschrauber ins Krisengebiet. Bundesaußenminister Guido Westerwelle kündigte 500.000 Euro Soforthilfe aus Deutschland an, die EU-Kommission sagte drei Millionen Euro zu. Auch mehrere UN-Organisationen setzten Hilfslieferungen in Marsch.

Insgesamt waren nach jügnsten UN-Angaben mehr als neun Millionen Menschen von dem Wirbelsturm betroffen. Mehr als 500.000 Menschen verloren ihre Häuser oder mussten fliehen. Wegen der Zerstörungen durch Sturm und Hochwasser befürchten die philippinischen Lokalbehörden tausende Tote. "Wir haben die Bergung der Leichen angeordnet und werden sie in Massengräbern beisetzen", sagte Präsident Beigno Aquino. "Weil sie ein Gesundheitsrisiko darstellen." Priorität habe nun die Hilfe für die Überlebenden.

Schwierige Hilfe

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind noch unzählige Menschen von Nahrung, Trinkwasser und Medikamenten abgeschnitten. Inzwischen läuft die internationale Unterstützung für die Sturm-Opfer an, doch die Rettungskräfte haben Probleme, weil Flughäfen, Brücken und Straßen zerstört sind. In der Küstenstadt Tacloban mit rund 220.00 Einwohnern kam es zu Plünderungen, als verzweifelte Menschen versuchten, sich mit dem Nötigsten zu versorgen. Die Regierung schickte die Armee, um die Ordnung wiederherzustellen. Zudem riefen die Behörden den Notstand aus und verhängten eine nächtliche Ausgangssperre.

det/sc/kle (afp, dpa, rtr)