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Ta'kaiya Blaney - Botschafterin indigener Jugendlicher

9. Dezember 2015

"Ich hoffe, dass wir bei den Diskussionen die Zukunft der jungen Leute im Kopf behalten und nicht nur den momentanen Profit."

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Frankreich Cop21 Klimagipfel in Paris - Faces of Climate Change - Ta'Kaiya Blaney
Bild: DW/T. Walker & R. Krause

Seit sechs Jahren spricht Ta'kaiya Blaney öffentlich und bei UN-Sitzungen über Umweltschutz. Dabei ist sie erst 14. Bei UN-Konferenzen im brasilianischen Rio, dem indonesischen Bandung, in New York hat sie die Stimme der Jugend vertreten. Ta'kaiya gehört zur indigenen Gruppe der Tla'Amin in Kanada. Sie ist Botschafterin für die Organisation #link:http://nativechildrenssurvival.org/:"Native Children's Survival"# und kämpft für die Rechte indigener Kinder weltweit – und damit automatisch auch für die Umwelt. Denn ihr kulturelles Erbe können die Kinder nur kennenlernen, wenn die Natur intakt ist, meint Ta'kaiya.

Sie engagiert sich zum Beispiel gegen Ölsandförderung in ihrer Heimat: Kanada und Venezuela sind die Länder mit den größten Ölsandvorkommen weltweit, doch für die Extraktion wird viel Wasser benötigt. Zusätzlich entstehen bei der Förderung große Mengen Abwasser, pro Barrel Öl fallen um die 80 Kilogramm Treibhausgase an. "Unsere Gemeinschaften leiden wegen dieser Extraktion. Aber auch wegen des Klimawandels, der ein Ergebnis dieser Extraktion ist" meint Ta'kaiya. Eine der Auswirkungen, die sie beschreibt: Die Flüsse führen nicht mehr genügend Wasser für die Lachse. Es sei schlimm mitanzuschauen, wie die Fische aus dem Wasser springen und dann sterben. "Der heilige Brauch, Lachs zu fangen, stirbt direkt vor unseren Augen", sagt Ta'akiya. Und das ist nur eine von vielen Traditionen, die stirbt.

Ta'kaiya geht nicht zur Schule, sondern wird zuhause unterrichtet. Von klein auf hörte sie in ihrer Gemeinschaft die Gespräche über die voranschreitende Umweltzerstörung und beschloss, selbst aktiv zu werden. Schließlich sei man nie zu jung, um die eigene Meinung zu sagen. Und Ta'kiya sagt ihre Meinung nicht nur – sie singt sie auch. Denn sie möchte nicht nur kritisieren, sondern auch positiv inspirieren – und da hilft ihr die Musik.

"Irgendwann zwischen acht und zehn Jahren, habe ich erkannt, dass Musik und Kunst gute Möglichkeiten sind, um für Umweltschutz und indigene Rechte einzutreten. Und ich habe angefangen, der Zukunft mit Begeisterung entgegenzuschauen.” Und die Begeisterung sieht man ihr an, wenn sie anfängt, über die Veränderungen zu sprechen, die wir in die Wege leiten können, um uns aus dem "furchtbaren Chaos", das wir mit dem Klimawandel fabriziert haben, heraus zu manövrieren. "Was wir hier gerade versuchen, ist, echte Lösungen zu etablieren, die die Jugend und die Indigenen nicht komplett ignorieren." Und alleine ihre Präsenz beim Klimagipfel ist ein erster Schritt in diese Richtung.