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Angriff auf den Nachschub der NATO

2. Juli 2013

Hauptziele der Radikalislamisten am Hindukusch sind derzeit der anfällige Kabuler Sicherheitsapparat und der militärische Nachschub. Ungeachtet geplanter Friedensverhandlungen forcieren die Taliban ihre Angriffe.

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Rauch steigt auch über dem beschossenen Logistik-Zentrum in Kabul (foto: REUTERS)
Bild: Reuters

Die Taliban haben in der afghanischen Hauptstadt Kabul einheimische NATO-Partner mit einer Autobombe und Schusswaffen attackiert und dabei mindestens acht Menschen getötet. Der Angriff richtete sich gegen ein Versorgungsunternehmen der NATO-Truppen, unter den Toten waren mehrere Wachleute und ein rumänischer Zivilangestellter des in Dubai ansässigen Zulieferers. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.

Nach Polizeiberichten steuerte ein Selbstmordattentäter einen mit Sprengstoff beladenen Lastwagen in den Komplex der Zulieferfirma. Die Bombe riss einen tiefen Krater in den Boden, die Schutzmauern und Wachgebäude des Komplexes waren anschließend nur noch Trümmerhaufen. Nach der Explosion lieferten sich Moslem-Extremisten einen mehr als halbstündigen Schusswechsel mit Wachleuten, wie Polizeichef Mohammed Ajub Salangi mitteilte. Alle Angreifer seien getötet worden. Sicherheitskräfte hätten später gezielt mehrere Sprengstoffwesten zur Explosion gebracht.

Sprit und Wasser für die NATO

Bei den Opfern des Angriffs handelte es sich laut Behörden um vier nepalesische Wachleute, einen afghanischen Wachmann und zwei afghanische Zivilisten. Mehrere weitere Menschen seien verletzt worden. Der Chef der diplomatischen Mission Rumäniens, Adrian Kozjacski, gab zudem den Tod eines rumänischen Mitarbeiters bekannt.

Die Zulieferfirma Supreme Group beliefert NATO-Stützpunkte in Afghanistan mit Treibstoff, Wasser, Lebensmitteln und anderen Waren. Sie verwaltet zudem militärische Lagerbestände und -gebäude sowie Unterkünfte. Der Sitz des Unternehmens in Kabul ist in der Nahe von Gebäuden der Vereinten Nationen und von NATO-Stützpunkten.

Die Zahl der tödlichen Anschläge in Afghanistan hatte in jüngster Zeit wieder zugenommen. Mitte Juni übernahmen afghanische Kräfte landesweit die Sicherheitsverantwortung, bis Ende 2014 sollen die internationalen Kampftruppen Afghanistan verlassen.

SC/gmf (afp, rtre)