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Taub werden? Nein danke! Dr. Parwis Mir-Salim im fit und gesund – Studiogespräch

19. Januar 2012

Mit dem Berliner HNO-Spezialisten sprechen wir über die häufigsten Ursachen von Schwerhörigkeit und darüber, wie man Hörstörungen vermeiden kann und welche Möglichkeiten die Medizin hat, das Gehör wieder zu bessern.

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Unser Studiogast Dr. Parwis Mir-SalimBild: DW

Äußerst starker Lärm, ein Hörsturz, eine Verletzung oder auch starker Stress können eine akute Hörstörung zur Folge haben. Viele Patienten leiden aber an einer so genannten chronischen Schallempfindungsstörung. Ein solcher Hörverlust ist vor allem eine Frage des Alters. Statistisch gesehen steigt ab dem 50. Lebensjahr das Risiko, schwerhörig zu werden, stark an. Das heißt aber nicht, dass bei jedem das Gehör nachlässt. Es gibt auch über 80-jährige mit einem tadellosen Gehör. Es besteht eine genetische Veranlagung. Wenn es Fälle von Schwerhörigkeit in der Familie gibt, hat man ein erhöhtes Risiko. Auch Diabetes, Durchblutungsstörungen, Mittelohrentzündungen, Multiple Sklerose oder Tumore können Schwerhörigkeit auslösen. Außerdem können Medikamente wie bestimmte Antibiotika, Entwässerungsmittel oder Chemotherapeutika mögliche Ursachen sein. Ein wesentlicher Auslöser ist jedoch Lärm. In unseren heutigen Großstadtgesellschaften ist das Ohr praktisch ständig einer Beschallung ausgesetzt. Ein Lärmpegel über 85 Dezibel gilt dabei als hörschädigend. In Discotheken werden Werte von über 100 Dezibel gemessen – das entspricht einem startenden Flugzeug, Ohrhörer tragbarer Musikabspieler erreichen bis 115 Dezibel. Einen Hörschaden vermeiden kann man nur, wenn man sich solchen Lärmquellen dauerhaft entzieht. Die Hörnerven sind nicht reparabel, mitunter bessern Infusionen und Medikamente die Situation. Betroffenen bleibt meistens keine Alternative zum Hörgerät.

Prof. Dr. Parwis Mir-Salim

Chefarzt Hörzentrum Berlin

Vivantes Klinikum Berlin-Friedrichshain