1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Tausende Kinder getötet oder verstümmelt

6. Oktober 2017

Die UN ziehen eine düstere Bilanz: Immer wieder sind Kinder Opfer in bewaffneten Konflikten. Allein im Jahr 2016 seien weltweit mehr als 8000 Kinder in kriegerischen Auseinandersetzungen getötet oder verstümmelt worden.

https://p.dw.com/p/2lJ8N
Jemen Waisenhaus in Sanaa
Kinder im Krieg - ein Junge im Februar 2017 in Jemens Hauptstadt SanaaBild: Reuters/K. Abdullah

Diese Attacken auf Kinder seien "inakzeptabel", sagte UN-Generalsekretär António Guterres in New York bei der Veröffentlichung des UN-Berichts zur Lage von Kindern in bewaffneten Konflikten. Am gefährlichsten ist es demnach für Kinder in Afghanistan. Über 40 Prozent der mehr als 8000 Kinder, die 2016 in Kriegen getötet oder verstümmelt wurden, kamen in dem Land am Hindukusch zu Schaden. Die UN zählten im vergangenen in Afghanistan 3512 Kinder-Kriegsopfer, fast ein Viertel mehr als noch im Jahr zuvor. Im Jemen waren es 1340 Kinder, in Syrien 1299. Zudem wurden hunderte Kinder in Konflikten als Soldaten rekrutiert oder waren sexueller Gewalt sowie Angriffen auf ihre Schulen ausgesetzt.

Saudis stehen im Jemen-Konflikt am Pranger

Auf der "schwarzen Liste" der Verantwortlichen für die Taten listet der Bericht unter anderem Organisationen aus Afghanistan, der Zentralafrikanischen Republik, Kongo, Irak, Mali, Myanmar, Somalia, Sudan und Südsudan, Syrien und dem Jemen auf.

Erstmals steht auch die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition, die die jemenitische Regierung im Kampf gegen die Huthi-Rebellen unterstützt, auf dieser Liste. Die Militärallianz, die Luftangriffe im Jemen fliegt, ist laut dem UN-Bericht für den Tod oder Verletzungen von etwa der Hälfte der Kinder verantwortlich, die im Jemen-Konflikt zu Schaden kamen. Laut UN gehen 2016 Tod und Verstümmelung von 683 Kindern im Jemen auf das Konto der Militärallianz. Die meisten dieser Kinder seien bei Angriffen auf Schulen und Krankenhäuser getroffen worden.

Im vergangenen Jahr hatte der damalige UN-Generalsekretär Ban Ki Moon Saudi-Arabien nach Druck aus dem Land wieder von der Liste gestrichen. Die Saudis hatten damit gedroht, die finanzielle Unterstützung für UN-Programme einzustellen.

Menschenrechtsorganisationen begrüßten, dass das Land nun auf der Liste stehe. Damit habe UN-Generalsekretär Guterres "das Richtige getan", hieß es beispielsweise von der Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch".

Der UN-Bericht zur Lage von Kindern in bewaffneten Konflikten wird einmal im Jahr auf der Basis einer 1998 vom UN-Sicherheitsrat verabschiedeten Resolution zur Verfolgung des Missbrauchs von Kindern in solchen Auseinandersetzungen zusammengestellt.

qu/se (dpa, rtre, APE)