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Tennis

Calle Kops

Athletik, Eleganz und Spannung pur bietet Tennis. Bei jedem Turnier fiebern unzählige Zuschauer mit. Doch wie schwer es der weiße Sport hatte, auch olympisch anerkannt zu werden, ist schon fast in Vergessenheit geraten.

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Piktogramm für Tennis bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking, China. Foto: +++(c) Picture-Alliance / ASA+++
Bild: picture-alliance/ dpa

Ziel ist, den Tennisball mit einem saitenbespannten Schläger so ins gegnerische Feld zu spielen, dass der Kontrahent ihn nicht regelgerecht zurückschlagen kann. Beim „Jeu de Paume“, das im 13. Jahrhundert in Frankreich entstanden ist und als Vorläufer des heutigen Tennis gilt, wurde noch die flache Hand als Schlagfläche benutzt. Der „Rackett“ kam erst im 16. Jahrhundert auf.


Besondere Herausforderung

Daviscup-Teamchef Patrik Kühnen kennt als ehemaliger Tennisprofi die besondere Faszination dieses Sports, denn für einen Spieler sei jedes Match eine neue Herausforderung. „Jeden Tag muss man sich immer wieder aufs Neue einstellen und jeden Tag aufs Neue alleine auf den Platz rausgehen und versuchen, das beste Tennis zu spielen“, schwärmt Patrik Kühnen.


Langwieriger Weg zu Olympia

Als olympische Sportart musste Tennis lange um Anerkennung kämpfen. Bei den ersten Spielen der Neuzeit in Athen 1896 gehörte es zwar zum olympischen Programm, doch nach den Spielen 1924 in Paris wurde Tennis wegen Streitigkeiten um den Amateurstatus der Olympioniken gestrichen. Erst 1968 in Mexiko City und dann wieder 1984 in Los Angeles fand die Sportart als olympischer Demonstrationswettbewerb langsam wieder zurück. Mit der Zulassung von Profi-Sportlern feierte der Tennissport in Seoul 1988 seine endgültige olympische Wiedergeburt – und das mit einem Paukenschlag.


Golden Slam

Im Damenfinale bezwang Steffi Graf die Spanierin Gabriela Sabatini nach 81 spannenden Minuten mit 6:3 und 6:3 und schrieb damit Tennis-Geschichte. „Sie gewinnt nicht nur dieses Spiel, sie gewinnt auch olympisches Gold mit diesem Erfolg im Finale über Gabriela Sabatini. Es ist das Jahr der Steffi Graf“, überschlug sich damals der Radioreporter bei der Schilderung des entscheidenden Matchballs. Der Gewinn dieser Goldmedaille machte nicht nur den Grand-Slam-Sieg der Gräfin zum so genannten „Golden Slam“, sondern er festigte auch den Tennisport als olympische Disziplin weltweit in den Herzen der Menschen.

Rainer Schüttler (links) und Nicolas Kiefer beim Doppel in Athen 2004 (AP Photo/Luca Bruno)
Rainer Schüttler (links) und Nicolas Kiefer beim Doppel in Athen 2004Bild: AP


Am Ziel

Aber auch bei den Spielern galt olympisches Tennis fortan als besondere Herausforderung. Die vergangenen Spiele hätten gezeigt, dass eine Goldmedaille von Boris Becker und Michael Stich in Barcelona genauso etwas Bleibendes hinterlassen hätten wie die Silbermedaille von Rainer Schüttler und Nikolas Kiefer und die Silbermedaille von Tommy Haas, meint Daviscup-Teamchef Patrik Kühnen. „Die deutschen Spieler haben die olympischen Spiele sehr ernst genommen und gezeigt, dass sie dort über sich hinaus wachsen können.“


Dramatik in Athen 2004

Patrik Kühnen muss es schließlich wissen, denn in Athen 2004 war er als Teamchef der deutschen Tennisspieler hautnah dabei und hat dort auch das dramatische Doppel-Finale von Rainer Schüttler und Nicolas Kiefer gegen das chilenische Duo Fernando Gonzales und Nikolas Massu miterlebt. Nach fünf dramatischen Sätzen mussten sich die Deutschen am Ende mit Silber zufrieden geben. Für Tennisprofi Rainer Schüttler war das einer der schlimmsten Momente in seiner Tenniskarriere: „Denn wir hatten vier Matchbälle für Gold. Die Freude über die Plakette kam erst eine Woche später, als ich gemerkt habe, was so eine Silbermedaille für die Familie und für die Freunde bedeutet“.

Deutsche Tennisstars von damals: Boris Becker und Steffie Graf
Die deutschen Tennisstars von damals: Boris Becker und Steffie GrafBild: AP


Olympisches Gold als höchstes Ziel

Nicht nur Tennis ist bei den Spielen angekommen, auch die Spiele bei den Tennisprofis. Es sei ein Mythos, eins der größten Ereignisse im Sportbereich, die es überhaupt geben könne, ist Rainer Schüttler überzeugt. Der Silbermedaillengewinner von Athen schwärmt: „Dass man zusammen hinter seiner Flagge, der deutschen Flagge, ins Stadion einläuft, und man sieht einfach nur ein Blitzlichtgewitter, das ist einfach ein geniales Gefühl.“