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"Terrorverdächtiger" in Australien erschossen

24. September 2014

Der polizeibekannte 18-Jährige war zu einem "Routine"-Gespräch auf eine Polizeiwache in Melbourne gebeten worden. Dort zog er ein Messer und attackierte zwei Polizisten. Einer der Angegriffenen reagierte umgehend.

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Polizeistation in Melbourne (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa

Der 18-Jährige habe zwei Mitarbeitern einer Anti-Terror-Einheit zur Begrüßung die Hand gegeben und danach mehrfach auf die beiden Männer eingestochen, teilten die Behörden mit. Einer der Beamten habe ihn dann mit einem gezielten Schuss getötet.

Nach Angaben des australischen Justizministeriums wurde der Täter von den Beamten in Melbourne nicht provoziert. Allem Anschein nach habe ihn der Polizist in einem Akt der Selbstverteidigung erschossen. Die beiden angegriffenen Polizisten mussten notoperiert werden und befinden sich in einem stabilen Zustand.

Polizeibekannt

"Die betreffende Person war ein bekannter Terrorverdächtiger, mit dem sich die Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste beschäftigt haben", berichtete Justizminister Michael Keenan. Laut Medienberichten stammte seine Familie aus Afghanistan. Demnach unterhielt der junge Mann Verbindungen zur islamischen Gruppe Al-Furkan, gegen die im Jahr 2012 eine Anti-Terror-Razzia durchgeführt worden war.

Der Polizeichef des australischen Bundesstaates Victoria, Ken Lay, sagte, die Sicherheitsbehörden seien schon vor Monaten auf den Verdächtigen aufmerksam geworden. Ihm wurde vorgeworfen, eine Fahne der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zur Schau gestellt und Drohungen gegen Ministerpräsident Tony Abbott ausgesprochen zu haben. Sein Reisepass sei ungültig gemacht worden.

Angestachelt vom IS?

Am Tag vor der Bluttat hatte der "Islamische Staat" seine Anhänger dazu aufgefordert, wahllos Staatsbürger zu töten, deren Länder sich dem Kampf gegen die Dschihadistenorganisation angeschlossen haben.

Australien hat 600 Soldaten in die Vereinigten Arabischen Emirate entsandt, um das internationale Bündnis gegen den IS zu unterstützen. Auch acht Kampfjets wurden in die Region geschickt. Bisher haben australische Flugzeuge aber lediglich humanitäre Hilfsgüter und militärische Ausrüstung in den Irak geliefert, an Kampfeinsätzen sind sie nicht beteiligt. Den Einsatz von Bodentruppen schließt die Regierung in Canberra aus.

Vergangene Woche hatte die australische Polizei im Zuge der größten Anti-Terror-Razzia in der Geschichte des Landes 15 Terrorverdächtige festgenommen. Die mutmaßlichen IS-Anhänger sollen Enthauptungen von Bürgern geplant haben.

wa/uh (afp, dpa)