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Tesla-Anleger scheitern mit Klage gegen Musk

4. Februar 2023

2018 kündigte Elon Musk an, er wolle Tesla von der Börse nehmen. Wenig später blies er das Vorhaben ab. Nun endet ein Rechtsstreit mit Anlegern, die sich betrogen fühlten.

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USA Kalifornien | Tesla CEO Elon Musk ist im Gerichtssaal in San Francisco
Der Vorstandsvorsitzende des US-Autobauers Tesla, Elon Musk, während des Prozesses in San Francisco (Archivbild)Bild: JUSTIN SULLIVAN/AFP/Getty Images

Im Prozess gegen Elon Musk wegen irreführender Tweets zum Elektroautobauer Tesla ist der Unternehmenschef vom Vorwurf des Betrugs freigesprochen worden. Die neun Geschworenen kamen zu dem Schluss, die Klägerseite habe nicht hinreichend belegen können, dass Musk für ihre Verluste am Aktienmarkt verantwortlich sei.

Der 51-Jährige erklärte nach der Entscheidung der Jury in San Francisco, die "Weisheit des Volkes" habe sich durchgesetzt. In dem Prozess ging es um Twitter-Äußerungen von Musk im Jahr 2018, die starke Kursschwankungen an der Börse ausgelöst hatten.

Achterbahnfahrt an der Börse

Der Multimilliardär hatte im August 2018 auf Twitter angekündigt, Tesla für einen Preis von 420 Dollar (derzeit 389 Euro) pro Aktie von der Börse nehmen zu wollen. Die Finanzierung dafür sei "gesichert". Die Ankündigung sorgte für starke Kursschwankungen der Tesla-Aktie, später machte Musk aber einen Rückzieher. Es wurde deutlich, dass die Finanzierung keineswegs in trockenen Tüchern war.

USA, San Francisco | Prozessbeginn gegen Elon Musk wegen seines Tesla Tweets
Die Verfahrensbeteiligten mussten viele Akten wälzen (Archivbild)Bild: Jeff Chiu/AP/picture alliance

Investoren verklagten Musk in der Folge auf Schadenersatz in Milliardenhöhe. Sie warfen dem derzeit zweitreichsten Menschen der Welt Lügen und eine "künstliche Manipulation" des Preises der Tesla-Aktie mit dem Ziel vor, allen Investoren zu schaden, die auf einen sinkenden Aktienkurs gewettet hatten. Einer der Kläger-Anwälte sagte während des Prozesses mit Blick auf Musk: "Wegen seiner Lügen haben normale Menschen Abermillionen von Dollar verloren."

Der Tesla-Chef hatte die Betrugsvorwürfe stets zurückgewiesen. Bei seiner persönlichen Aussage vor Gericht argumentierte er, er habe nicht geschrieben, dass die gesicherte Finanzierung "ein Fakt" sei. Er habe nur seine persönlichen Gedanken geäußert. Und seiner Überzeugung nach sei die Finanzierung in dem Moment gesichert gewesen.

Die Tweets zu Tesla hatten Musk auch Ärger mit der US-Börsenaufsicht SEC eingehandelt. Er musste im Zuge einer Vereinbarung den Vorsitz über den Tesla-Verwaltungsrat abgeben, eine Strafe von 20 Millionen Dollar zahlen und sich potenziell kursrelevante Tweets zu Tesla fortan von einem Juristen genehmigen lassen.

Der Prozess kam für Musk inmitten stürmischer Zeiten. Kritiker werfen dem streitbaren Unternehmer vor, sich zu sehr auf den Kurzbotschaftendienst Twitter zu konzentrieren, den er nach langem Übernahmestreit Ende Oktober für 44 Milliarden Dollar gekauft hatte, und dabei Tesla zu vernachlässigen. Allerdings scheinen die Zahlen bei dem Elektroautobauer eher für Musk zu sprechen: Der Konzern vermeldete Ende Januar, dass er 2022 Rekordgewinne eingefahren habe.

jj/kle (dpa, afp)