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Tesla baut mehr Autos - und verliert mehr Geld

2. August 2018

"Hoffnungsträger" wurde das Model 3 von Tesla stets genannt, weil der Elektroauto-Pionier damit aus den roten Zahlen fahren wollte. Doch das klappt noch nicht, ganz im Gegenteil: Die Verluste steigen rasant.

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Tesla Model 3 & Elon Musk
Tesla-Chef Elon Musk mit dem Model 3 auf dem Fabrikgelände in FremontBild: picture-alliance/dpa/A. Sokolow

Der mit dem Anlauf der Massenproduktion seines Hoffnungsträgers Model 3 kämpfende Elektroautobauer Tesla kämpft ebenso mit seinem schwindenden Kapital: 718 Millionen Dollar hat die Tech-Firma von Elon Musk im abgelaufenen Quartal verloren. Vor einem Jahr waren es zur selben Zeit noch 336 Millionen Miese.

Dabei hat Tesla seinen Umsatz signifikant gesteigert: Die vier Milliarden Dollar sind ein sattes Plus von mehr als 40 Prozent. Insgesamt 53.339 Fahrzeuge wurden im zweiten Vierteljahr produziert, ausgeliefert wurden 40.768. Davon kamen nach Unternehmensangaben 18.449 Model 3 in Kundenhand.

Ein Kraftakt: 5000 Autos pro Woche

Gemessen an den wiederholten Ankündigungen des Konzernchefs sind das noch immer viel zu wenige. Eigentlich sollten inzwischen 5000 Model 3 pro Woche vom Band laufen, doch Musk hatte das ursprünglich schon für Dezember 2017 angepeilte Produktionsziel immer wieder verschieben müssen.

Nachdem es mit einem einmaligen Kraftakt gelungen war, in der letzten Juni-Woche 5000 Autos zu bauen (Elon Musk hatte währenddessen sogar in der Fabrik übernachtet), wurde das Produktionsziel sofort auf 6000 Fahrzeuge die Woche erhöht. Und das Montagetempo soll rasch weiter erhöht werden. "Wir streben an, die Produktion so schnell wir können auf 10.000 Stück pro Woche auszuweiten", heißt es in einem Brief an die Aktionäre. Doch Analysten sind wenig überzeugt von der Nachhaltigkeit des Erfolgs.

Tesla Model 3
Übergabefertige Model 3 Bild: picture-alliance/dpa/A. Sokolow

"Negativ-Schlagzeilen beschädigen Tesla"

Ein US-Hedgefonds hat sogar gegen Tesla gewettet, damit allerdings viel Geld verloren: Greenlight Capital sei nach dem ersten Halbjahr 18,3 Prozent weniger wert, schrieb Fondsmanager David Einhorn seinen Anlegern in einem Brief, den die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. An seinem pessimistischen Ausblick für Tesla hält der Milliardär aber fest.

Einhorn zufolge beschädigen die Negativ-Schlagzeilen rund um das Modell 3 die Marke. Außerdem bezweifelte er, dass Tesla auf absehbare Zeit oder gar überhaupt profitabel produziert werden könne. Einhorn gehört zu den schärfsten Kritikern von Tesla-Chef Elon Musk. 

Die Anleger zeigen sich übrigens unbeirrt: Im nachbörslichen Handel legte die Tesla-Aktie um fünf Prozent zu.

rb/nob (dpa, rtr)