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Tesla mit weiterem Rekordquartal

21. Oktober 2021

Obwohl die Autobranche unter mangelnden Bauteilen leidet, fährt Tesla das dritte Quartal in Folge Rekordzahlen ein. Mit zwei neuen Werken will das Unternehmen von Elon Musk die Produktion bald weiter ankurbeln.

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Blick ins innere der Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin
Blick ins innere der Tesla-Fabrik in Grünheide bei BerlinBild: Patrick Pleul/dpa/picture alliance

Trotz der globalen Chipkrise und Lieferproblemen hat der US-Elektroautobauer Teslaim dritten Quartal so viel verdient wie noch nie zuvor in einem Vierteljahr. In den drei Monaten bis Ende September stieg der Gewinn  im Jahresvergleich um 389 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar (1,4 Milliarden Euro), wie der Konzern von Starunternehmer Elon Musk am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Umsatz wuchs um 57 Prozent auf den Rekordwert von 13,8 Milliarden Dollar.

Der E-Auto-Hersteller hatte vor kurzem seine Mitarbeiter zur Höchstleistung aufgefordert. Die Angestellten sollten sich anstrengen, um Produktionsprobleme Anfang des dritten Quartals aufzufangen.

Tesla Fabrik Berlin Grünheide Gigafactory
Tag der offenen Tür bei Tesla: In Grünheide, östlich von Berlin, sollen ab Ende 2021 die ersten Fahrzeuge vom Band rollenBild: Patrick Pleul/dpa/picture alliance

Bau der Tesla-Fabrik in Deutschland läuft planmäßig

Der Bau von Teslas europäischer Autofabrik in Grünheide bei Berlin geht dem Unternehmen nach wie geplant voran. "Wir rechnen damit, die abschließenden Genehmigungen vor dem Ende dieses Jahres zu erhalten", hieß es im Quartalsbericht. Eigentlich wollte Tesla schon im Juli mit der Produktion in Brandenburg beginnen, doch bürokratische Unstimmigkeiten verzögerten den Zeitplan. Tesla geht aber weiter davon aus, dass vor Jahresende die ersten Model Y vom Band rollen.

"Insgesamt bin ich sehr stolz darauf, was das Team erreicht hat", sagte Tesla-Vorstand Zach Kirkhorn bei einer Telefonkonferenz nach Vorlage des Geschäftsberichts. Sowohl in Grünheide als auch im texanischen Austin, wo ein weiteres Tesla-Werk im Bau ist, nähere man sich dem Produktionsstart. Allerdings warnte der Top-Manager, dass noch große Herausforderungen bevorstünden und die Massenfertigung stark von der derzeit schwierigen Versorgung mit Bauteilen abhänge.

Erwartungen der Analysten übertroffen

Die Quartalszahlen des E-Auto-Pioniers übertrafen die Erwartungen der meisten Analysten deutlich. Anleger reagierten dennoch verhalten, die Aktie geriet nachbörslich sogar leicht ins Minus. Obwohl die Autobranche insgesamt seit Monaten schon unter dem Halbleiter-Mangel, Container-Knappheit sowie Staus an Seehäfen und anderen Engpässen in den Lieferketten ächzt, steckte Tesla die Belastungen bislang relativ gut weg. Im dritten Quartal brachte das Unternehmen 241.391 Fahrzeuge an seine Kundschaft, rund 73 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

"Wenngleich sich Tesla mit starken Zahlen und wachsenden Marktanteilen zunehmend als wichtiger Auto-Hersteller etabliert, erscheint uns die aktuelle Bewertung des Unternehmens doch nach wie vor zu hoch", schreib Autoanalyst Frank Schwope von der NordLB. "Wir empfehlen, die Tesla-Aktie zu 'Verkaufen'."

Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer zeigte sich dagegen schwer beeindruckt vom Geschäftsbericht, der bereits den dritten Rekord-Quartalsgewinn in Serie auswies. "Tesla strotzt vor Kraft und Grünheide ist noch nicht mal angelaufen", so der Branchenkenner.

Während Teslas Gewinnspannen zuletzt stiegen, sank erneut die Bedeutung von Abgaszertifikaten, die andere Autobauer benötigen, um ihre Emissionsbilanz aufzubessern. Im jüngsten Vierteljahr setzte Tesla damit nur noch 279 Millionen Dollar um, in den Vorquartalen waren diese Erlöse wesentlich höher gewesen.

ul/hb (dpa, rtr, NordLB)