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Tesla verfehlt eigene Ziele

3. Oktober 2017

Das Model 3 soll für Teslas Elektroautos der Einstieg in den Massenmarkt werden, nun aber gibt es laut den Quartalszahlen Probleme bei der Produktion. Positive Überraschungen gab es dafür an anderer Stelle.

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USA Fremont Vorstellung Tesla 3
Elon Musk bei der Präsentation des Model 3 Ende Juli in FremontBild: picture-alliance/dpa/A. Sokolow

Anfang Juni begann die Produktion. Da ließ Tesla-Gründer Elon Musk noch verlautbaren, dass im September bereits mehr als 1500 Elektro-Fahrzeuge vom Typ Model 3 die Werkshallen verlassen sollen. Bis Ende des Jahres solle die Produktion dann sogar auf 5000 Stück pro Woche hochgefahren werden - so die Vision des ambitionierten Tesla-Chefs vor knapp drei Monaten. 

Nun präsentierte Tesla Quartalszahlen, die deutlich hinter den selbst gesteckten Zielen zurückbleiben: Nur 260 Fahrzeuge des Hoffnungsträgers Model 3 seien bisher gefertigt und 220 ausgeliefert, so das Unternehmen mit Sitz in Palo Alto.

Analysten bei Luxus-Teslas überrascht

Dass das Quartalsergebnis nun erheblich geringer ausfiel, begründete Tesla lediglich mit "Produktionsengpässen" und betonte, es gebe keine grundsätzlichen Probleme mit der Fertigungs- und Lieferkette. Demnach habe es länger gedauert, die Systeme im Werk Fremont und im Batterie-Werk Reno zu aktivieren. 

Insgesamt stellte Tesla im abgelaufenen Quartal 25.336 Fahrzeuge her und lieferte 26.150 aus. Beim Absatz entspricht das einem Anstieg von 4,5 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen. Mit 14.065 Wagen entfiel der Großteil der Auslieferungen auf die Luxus-Limousine Model S. Von dem seit September 2015 erhältlichen E-SUV Model X brachte Tesla 11.865 Wagen an die Kundschaft.

Bei den Anlegern überwog allerdings erstmal die Enttäuschung über die schwachen Zahlen beim Model 3. Die Tesla-Aktie fiel bis zum frühen Mittag um zwei Prozent. 

Das Model 3 kostet ist in der Grundausstattung 35.000 US-Dollar. Die Erwartungen an den ersten etwas günstigeren Mittelklasse-Stromer der Musk-Firma sind riesig. Einige Experten trauen dem Konzern zu, den Elektromarkt im Alleingang aufzuwirbeln. Doch die Kosten bei der Produktion sind hoch – das Risiko bei einer schnellen Ausweitung der Produktion auch. So hat der Konzern auch viele Skeptiker. 

Dass Tesla mit seinen Plänen allerdings der Konkurrenz noch einen Schritt voraus ist, bestreiten die Wenigsten. Denn Länder wie China, Indien, Frankreich oder Großbritannien wollen Verbrennungsmotoren bis 2030 oder 2040 verbieten. Deswegen rüsten sich Autokonzerne nun vermehrt für die erwartete Nachfrage. So gab auch der Konzern General Motors gestern bekannt, sich stärker auf die Produktion von Elektrofahrzeugen konzentrieren zu wollen. Und auch Ford teilte mit, ein Team für die weltweite Entwicklung von E-Autos zusammengestellt zu haben. Dieses solle "nicht kleckern, sondern klotzen" und schnell Entscheidungen treffen.

nm/mk (dpa, rtr)