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Test mit Ebola-Impfstoff unterbrochen

11. Dezember 2014

Ärzte der Universitätsklinik in Genf haben eine klinische Studie mit einem Ebola-Impfstoff abgebrochen. Der Grund: vier der 59 Probanden klagten über Gelenkschmerzen an Fingern und Füßen.

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Impfstoff gegen Ebola (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

In einem Statement des Krankenhauses hieß es, der Abbruch sei eine Sicherheitsmaßnahme. Die unerwünschten Nebenwirkungen seien zehn bis 15 Tage nach der Impfung aufgetaucht und seien nur vorrübergehend, erklärte die Chefärztin des HUG-Impfzentrums. Allen freiwilligen Probanden gehe es gut, ihr Gesundheitszustand werde regelmäßig kontrolliert. Im Januar wolle man die seit November laufende Studie fortführen.

Der Impfstoff wurde in Kanada entwickelt und von den beiden US-amerikanischen Firmen Merck und NewLink lizensiert. Daneben wird derzeit noch ein zweiter Impfstoff getestet, den die britische Firma entwickelt hat.

Sobald ein wirksamer Impfstoff gegen das oftmals tödliche Virus gefunden ist, will die globale Impfallianz Gavi (englisch: Global Alliance for Vaccines and Immunisation) Impfstoff im Wert von rund 300 Millionen Euro kaufen, um ihn den betroffenen westafrikanischen Ländern zur Verfügung zu stellen.

Sierra Leona: Mehr Ebola-Infizierte als vermutet

Bislang sind dem Virus laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 6400 Menschen zum Opfer gefallen. Die am stärksten betroffenen Länder sind Sierra Leona, Liberia und Guinea.

Eine Gruppe Männer aus Sierra Leone beobachtet einen Helikopter der britischen Navy bei der Landung. (Foto: AP)
Sierra Leone: Die britische Navy bringt LebensmittelBild: picture-alliance/AP Photo/Duff

Die WHO schätzt, dass die Zahl der Infizierten in Sierra Leone höher ist als bislang angenommen. Bisher hatte die Gesundheitsorganisation rund 1800 Tote aus Sierra Leone registriert. Nun habe ein Ärzteteam in nur elf Tagen allein in dem Distrikt Kono 87 Tote gezählt. Das seien deutlich mehr als bislang registriert, erklärte der WHO-Koordinator für Sierra Leone. Internationale Hilfe fließe vor allem in die Großstädte, kritisierte er. Laut WHO fehlt es in ländlichen Regionen vor allem an Autos, um Kontaktpersonen der Ebola-Opfer vor einer möglichen Ansteckung zu warnen.

Zustand des italienischen Ebola-Patienten bessert sich

In Italien hat sich der Zustand des bisher einzigen bekannten Ebola-Infizierten italienischer Herkunft verbessert. Wie die Ärzte des Krankenhauses in Rom mitteilten, habe er kein Fieber mehr und könne selbstständig atmen. Am 5. Dezember wurde er auf die Intensivstation verlegt, weil sich sein Zustand verschlechtert hatte.

Der 50-jährige Arzt hatte sich bei einem humanitären Einsatz in Sierra Leone mit dem Ebola-Virus infiziert. Ende November wurde er nach Rom geflogen, wo er mit einem Wirkstoff behandelt wird, der bislang in Italien noch nie benutzt wurde.

nem/qu (rtr, afp, epd)