1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Thaksin zurück in Thailand

28. Februar 2008

Der vom Militär gestürzte Ministerpräsident Thaksin Shinawatra ist aus dem Exil nach Thailand zurückgekehrt, um sich Korruptionsvorwürfen zu stellen. Er wurde sofort festgenommen.

https://p.dw.com/p/DF1F
Thaksin Shinawatra bei seiner Rückkehr, Quelle: AP
Nach 17 Monaten zurück in der Heimat: Thaksin ShinawatraBild: AP

Eineinhalb Jahre nach dem Militärputsch in Thailand ist der gestürzte Regierungschef Thaksin Shinawatra in sein Heimatland zurückgekehrt. Auf dem Flughafen von Bangkok wurde Thaksin am Donnerstag (28.2.2008) von mehreren tausend Anhängern begeistert begrüßt, die ihn als einen Helden der Armen feierten. Der 58-jährige Milliardär hatte Tränen in den Augen. Er kniete nieder und berührte den Boden mit der Stirn. Thaksin, der von 2001 bis 2006 regierte, traf von Hongkong aus mit einer Maschine der Fluggesellschaft Thai Airways in Bangkok ein.

Shinawatra will nicht mehr in die Politik zurück, Quelle: AP
Shinawatra will nicht mehr in die Politik zurückBild: AP

Sofort nach seiner Landung wurde er festgenommen und wegen zwei Korruptionsanklagen vor Gericht gebracht. Im ersten Fall geht es um den Kauf einer hochwertigen Immobilie in Bangkok im Jahr 2003, im zweiten Fall um einen nicht öffentlich gemachten Aktienanteil an der Familienholding SG Asset. Nach Verlesen der Anklageschriften wurde Thaksin gegen eine Kaution von insgesamt neun Millionen Baht (rund 200.000 Euro) auf freien Fuß gesetzt. Am 12. März muss er zu einer Anhörung wieder vor Gericht erscheinen. Bei einem Schuldspruch droht Thaksin eine Haftstrafe bis zu 15 Jahren.

"Ich bin fertig"

Im Flugzeug sagte Thaksin vor Journalisten, er müsse seine durch den Putsch beschädigte Ehre wiederherstellen. Vor dem Start in Hongkong sagte er: "Ich habe Vertrauen in das thailändische Justizsysten." Er wiederholte sein Versprechen, sich aus der Politik herauszuhalten: "Ich bin fertig", sagte er.

Thaksin wurde am 19. September 2006 von Offizieren gestürzt, als er sich im Ausland befand. Die Putschisten warfen dem Regierungschef Korruption und eine autokratische Herrschaft vor. Die Parlamentswahl im Dezember gewann jedoch die Thaksin nahestehende Partei der Volksmacht (PPP). Vor allem auf dem Land genießt Thaksin wegen seiner Sozialpolitik weiterhin hohe Anerkennung. (kas)