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Politik

Thunberg holt sich Segen vom Papst

15. April 2019

Die Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg ist wieder auf Reisen - natürlich mit dem Zug. Ihr Ziel: Rom. Dort ist auch eine Begegnung mit Papst Franziskus geplant. Der dürfte große Sympathien für die junge Schwedin hegen.

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Greta Thunberg
Bild: picture-alliance/dpa/D. Reinhardt

Greta Thunberg wird Papst Franziskus bei der Generalaudienz am kommenden Mittwoch treffen. Die 16-Jährige gehöre zum Kreis der Besucher, die das Oberhaupt der katholischen Kirche auf dem Petersplatz begrüßen dürften, teile ein Vatikansprecher mit.

Die schwedische Aktivistin streikt seit August 2018 für mehr Klimaschutz weltweit. Der Protest der 16-Jährigen hat inzwischen vor allem junge Menschen auf der ganzen Welt inspiriert, freitags auf die Straße zu gehen, um für eine strengere Klimapolitik einzutreten. Franziskus engagiert sich ebenfalls für dieses Thema. Schon 2015 veröffentlichte er mit "Laudato Si" eine Enzyklika zu Umweltfragen und bezeichnete Leugner des Klimawandels als "dumm".

In Rom will Thunberg am kommenden Freitag auch an einem Streik von Schülern und Schülerinnen teilnehmen. "Ich weiß, dass das ein Feiertag ist, aber weil die Klimakrise nicht in Urlaub geht, werden wir das auch nicht tun", twitterte sie. Karfreitag - der Freitag vor Ostern - ist in Schweden ein gesetzlicher Feiertag, nicht aber in Italien.

"Echte Propheten"

Am Wochenende hatte Berlins Erzbischof Heiner Koch die Vorbild-Wirkung Thunbergs gar mit der von Jesus Christus verglichen. Die "Fridays for Future"-Demonstranten würden in ihr ein Idol sehen, von manchen Politikern und Medien werde Greta als Heldin verehrt, sagte Koch in seinem Bischofswort im Hörfunk. "Mich erinnern die Freitagsdemos ein wenig an die biblische Szene vom Einzug Jesu in Jerusalem."

Berlin: Bischof Heiner Koch
Gewagter Vergleich: Erzbischof Heiner KochBild: picture- alliance/dpa/L. Ducret

Ihm gehe es nicht darum, Greta Thunberg zu einem weiblichen Messias zu machen, betonte Koch und ergänzte: "Ich möchte jedoch daran erinnern, dass unsere Gesellschaft und auch unsere Kirche von Zeit zu Zeit echte Propheten braucht, die auf Missstände und Fehlentwicklungen hinweisen und Lösungswege vorschlagen."

wa/cgn (dpa, epd)