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Gesellschaft

Tiertransporte gnadenlos - Viehhandel ohne Grenzen

13. Mai 2021

Tausende Rinder werden jedes Jahr in Länder außerhalb der EU exportiert. Oft eine grausame Tortur. Tierschützer der Organisation Animal Welfare Foundation beklagen, dass das Tierwohl bei diesen Transporten kaum zu überprüfen sei.

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Eisiger Wind bläst unzählige Schneefäden über die russische Winterlandschaft. Es ist acht Uhr früh, die Sonne schiebt sich langsam durch die Wolken, als zwei Lastwagen eine Sammelstelle bei Smolensk an der weißrussisch-russischen Grenze verlassen. An Bord jeweils mehr als 30 deutsche Kühe aus Brandenburg - hochträchtig. Der Export soll angeblich dem Aufbau einer Zucht dienen. Ziel der Reise: Usbekistan. Bis dahin sind es noch mehr als 4000 Kilometer. Was die Fahrer nicht wissen: Die Lkw werden von Tierschützern der deutschen Organisation Animals Angels begleitet. Helana Bauer und ihre Mitstreiter sind auf solche Einsätze spezialisiert. Tagelang folgen sie den Spuren der Lkw. Um auch dieses Mal festzustellen, dass die Fahrer nicht anhalten und an Versorgungsstellen vorbeifahren - bis zu ihrem Ziel in Usbekistan. Am Ende stehen die Tiere in ihren eigenen Exkrementen, vollkommen erschöpft. Filmemacher Edgar Verheyen hat solche Transporte gemeinsam mit Tierschützern nach Asien, Nordafrika und quer durch Europa begleitet. Er konnte nicht nur unhaltbare Zustände dokumentieren, er fragt auch nach den Ursachen, konfrontiert Politiker in Brüssel und Berlin sowie Verantwortliche in Industrie und Landwirtschaft mit seinen Recherchen. Wie kann es sein, dass Spediteure und Viehhändler sich vielfach über geltendes Recht einfach hinwegsetzen?