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Italien sucht ausländische Kuratoren

9. Januar 2015

Was italienische Fußballclubs bereits seit über einem halben Jahrhundert erfolgreich praktizieren, soll jetzt auch bei staatlichen Museen möglich werden – die Verpflichtung ausländischer Spitzenkräfte.

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Florenz Innenhof der Uffizien
Haben die Uffizien in Florenz womöglich bald einen ausländischen Direktor?Bild: picture alliance/DUMONT Bildarchiv

Italien rührt die Werbetrommel, um für seine Top-Museen Top-Kuratoren aus dem Ausland zu gewinnen. 20 wichtige staatliche Museen, darunter die Uffizien in Florenz und die Galleria Borghese in Rom, sollen von Direktoren mit internationaler Erfahrung geführt werden. Der Aufruf sei eine "einmalige Chance" für Kunstexperten, sagte Kulturminister Dario Franceschini am Donnerstag (8.01.) in Rom.

Bisher wurden die großen Museen meistens von Ministeriumsbeamten geführt, die in der Kritik standen, die Kunstschätze nicht gut zu vermarkten. Außerdem werden oft eine überbordende Bürokratie, Korruption und eine schlechte finanzielle Ausstattung angeprangert.

Stattliches Salier und Bewerbungsfrist

Kandidaten können mit einem Jahresgehalt von bis zu 145 000 Euro rechnen, plus einem Bonus von bis zu 40 000 Euro. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Februar 2015.

Franceschini nannte das neue Verfahren eine "Revolution". Ausgenommen sind jedoch die Führungsposten bei Italiens beiden meistbesuchten Sehenswürdigkeiten, dem Kolosseum in Rom und der Ausgrabungsstätte in Pompeji. Sie sollen nicht auf diese Weise vergeben werden.

In Italien gibt es 420 staatlichen Museen. Sie wurden im zurückliegenden Jahr von mehr als 40 Millionen Menschen besucht und gehören zu den großen Touristenattraktionen des Landes.

kk/ld (dpa)