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Tore, Titel, Tränen

Sarah Wiertz
9. Januar 2017

Er ist eine Marke: Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro alias CR7. Der Fußballer aus Portugal vereint Erfolg, Glamour und extravagantes Aussehen gleichermaßen und ist der Sportsuperstar des 21. Jahrhunderts.

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Christiano Ronaldo weint
Bild: Getty Images/L. Griffiths

Spätestens seit der Portugiese im Sommer 2009 für die damalige Rekordsumme von 94 Millionen Euro von Manchester United zu Real Madrid wechselte, ist sein Name weltweit bekannt: Cristiano Ronaldo, ohne "h". Der Stürmer polarisiert - auf und neben dem Platz. Der 31-Jährige wirkt oft divenhaft, arrogant und weinerlich. Doch muss sein fußballerisches Können neidlos anerkannt werden. Der 1,85-Meter große Modellathlet ist ein begnadeter Techniker und spektakulärer Dribbler, gepaart mit großem Selbstvertrauen. Und: ein Freistoßspezialist.

Aufgewachsen ist Cristiano Ronaldo in einfachen Verhältnissen auf der portugiesischen Insel Madeira. Sein Vater war Platz- und Zeugwart des örtlichen Fußballklubs und die Familie wohnte auf dem Vereinsgelände. Sporting Lissabon wurde früh auf sein Talent aufmerksam und bereits mit zwölf Jahren ging Cristiano Ronaldo in das Ausbildungszentrum des Klubs. "Der Tag, an dem ich meine Eltern verlassen musste und zu Sporting nach Lissabon ging, war der traurigste und gleichzeitig der schönste in meinem Leben", sagte er einmal in einem Interview mit dem kicker (2004).

Die Sache mit der Nummer 7

Spanien Fußballer Christiano Ronaldo beim Freistoß in Madrid
Ronaldo: Seine Standardpose vor dem FreistoßBild: picture alliance/augenklick/firo Sportphoto

Mit 18 Jahren zog es Cristiano Ronaldo wieder auf die Insel, aber nicht in die Heimat, sondern nach Großbritannien. "Cristiano ist einer der brillantesten jungen Spieler, die ich jemals gesehen habe", schwärmte Alex Ferguson, sein damalige Trainer von Manchester United. Kurz darauf machte Cristiano Ronaldo als 19-Jähriger im Nationaltrikot erstmals auf sich aufmerksam: Bei der Europameisterschaft 2004 im eigenen Land, bei der das portugiesische Team im Finale überraschend Griechenland unterlag.

Von 2003 bis 2009 kickte der Torjäger für den Traditionsklub ManUnited und spielte sich in die Herzen der Fans im Old Trafford und holte dreimal die Meisterschaft und gewann einmal die Champions League. In Manchester erhielt Cristiano Ronaldo das Trikot mit der 7 - und damit das Shirt mit jener Nummer, die vor ihm Weltstars wie David BeckhamEric Cantona und George Best getragen hatten. Seitdem lautet sein Markenname CR7, unter dem er unter anderem Mode und Parfüm verkauft.

Dramatisches Finale

Seit sieben Jahren ist Cristiano Ronaldo nun ein "Königlicher" und stellt dort einen Bestwert nach dem anderen auf. So ist er unter anderem Rekordtorschütze von Real Madrid und der UEFA Champions-League sowie der beste EM-Torschütze. Mit seinem jetzigen Verein holte er bisher zweimal den Titel in Europas Königsklasse. Sein bisher größte Triumph gelang ihm in diesem Jahr: Mit Portugal wurde er Europameister, wobei er im Finale gegen Gastgeber Frankreich nach einem Foul von Dimitri Payet schon nach 25 Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste.

Portugal EM 2004 Fußballer Christiano Ronaldo enntäuscht in Lissabon
EM 2004: Finale verlorenBild: Getty Images/AFP/C.A. Messinis

Cristiano Ronaldo hat drei ältere Geschwister. Ein schwerer Schlag war für den Fußballprofi der Tod seines alkoholkranken Vaters, der im Alter von 51 Jahren im September 2005 an den Folgen einer Zirrhose starb. Seit 2010 ist er Vater eines Sohnes. Die Mutter wolle anonym bleiben und habe Cristiano Ronaldo das alleinige Sorgerecht übertragen, ließ der Portugiese offiziell wissen.

Königlicher Verdienst

Zuletzt geriet Cristiano Ronaldo im Zuge der"Football Leaks"wegen vermeintlicher Ungereimtheiten bei den Steuerbehörden in die Negativ-Schlagzeilen. Daraufhin gab der Portugiese über sein Management sein zu versteuerndes Einkommen für 2015 mit 227,2 Millionen Euro an. Cristiano Ronaldo arbeitet nicht nur bei den Königlichen, er spielt und verdient auch wie einer. Und selbst seine Kritiker werden anerkennen: Sein vierter Titel als Weltfußballer des Jahres wird sicher nicht sein letzter bleiben.

DW Kommentarbild Sarah Wiertz
Sarah Wiertz Teamleiterin Sport Online