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Tote bei Angriff auf Iraner im Irak

9. Februar 2013

Bei einem Angriff auf eine Unterkunft von Exil-Iranern bei Bagdad sind mehrere Menschen getötet worden, viele weitere wurden verletzt. Das Camp wurde von Raketen und Granaten getroffen.

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Camp bnei Bagdad (Foto: dw-archiv)
Bild: DW

Die Angaben über die Zahl der Opfer sind widersprüchlich. Ein Sprecher des Innenministeriums in Bagdad sprach von mindestens fünf Toten und 40 Verletzten unter den iranischen Insassen des "Camp Liberty" genannten Lagers. Ein Sprecher der iranischen Volksmudschaheddin sprach hingegen von mindestens zehn Toten und mehr als 100 Verletzten. Nach Angaben von UN-Sprecherin Eliana Nabaa gab es auch mehrere verletzte irakische Polizisten. Irakische Sicherheitskreise berichteten, das Lager sei von Unbekannten mit rund 50 Raketen und Mörsergranaten angegriffen worden. Der Chef des UN-Einsatzes im Irak, Martin Kobler, erklärte, internationale Beobachter seien vor Ort.

Widerstandsgruppe MEK gibt Regierung in Teheran die Schuld

Ein Sprecher der iranischen Volksmudschaheddin "Mudschahedin-e-Chalk" kurz MEK machte eine auf Auslandseinsätze spezialisierte Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden für den Beschuss des Lagers verantwortlich. Die MEK setzt sich für den Sturz der geistlichen Führer im Iran ein. Bereits seit dem iranisch-irakischen Krieg von 1980 bis 1988 halten sich große Gruppen oppositioneller Iraner im Irak auf. Sie wurden von dem damaligen irakischen Machthaber Saddam Hussein unterstützt, um von irakischem Boden aus gegen die Führung im Nachbarland Iran zu operieren.

#video# Im vergangenen Jahr wurden viele der MEK-Dissidenten in das "Camp Liberty" bei Bagdad umgesiedelt, um ihre Ausreise vorzubereiten. In einer Abmachung zwischen dem Irak und den Vereinten Nationen wurde die Aussiedlung von 3000 Iranern vereinbart. Die Vereinten Nationen beabsichtigen, den MEK-Mitgliedern den Flüchtlingsstatus zuzuerkennen, damit sie ins Ausland gebracht werden können.

Die überwiegend schiitische Regierung des Irak, die nach dem Sturz Saddams die Macht in Badgad übernommen hat, ist auf die politische Unterstützung des Iran angewiesen und sieht die Anwesenheit der Exil-Iraner kritisch.

qu/as (dpa, rtr, afp, ap)