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Tote bei Anschlag in Kabul

16. September 2014

Es war die schwerste Attacke in Kabul seit Wochen: Bei einem Selbstmordanschlag auf einen ausländischen Militärkonvoi sind mindestens drei Menschen getötet worden. Die Taliban bekannten sich zu dem Attentat.

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Ein zerfetztes Fahrzeug nach dem Anschlag in Kabul (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Omar Sobhani

Der Attentäter hatte ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in den Militärkonvoi gesteuert. Drei ausländische Soldaten der NATO-geführten ISAF-Mission in Afghanistan wurden getötet, wie die Koalitionstruppen mitteilten. Mindestens 13 Menschen afghanische Zivilisten seien verletzt worden, erklärte die ISAF. Am Straßenrand behandelten Soldaten Verletzte. Aus welchem Land die Opfer stammten, war zunächst unklar. Zwei Militärfahrzeuge und 17 weitere Fahrzeuge seien beschädigt worden, sagte der Sprecher der Kabuler Polizei, Hashmat Stanekzai.

Taliban bekennen sich

Das Attentat ereignete sich nahe dem schwer bewachten Eingang zur US-Botschaft. Die heftige Explosion ließ Gebäude im Zentrum Kabuls erzitterten, an der US-Botschaft ertönte Sirenenalarm. Rettungswagen rasten durch die Stadt.

Die afghanischen Behörden bestätigten, dass ausländische Truppen Ziel des Anschlags waren. "Es war ein Selbstmordanschlag auf einen Konvoi ausländischer Kräfte an der Straße zum Flughafen", sagte ein Vertreter der Polizei gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Zu dem Attentat bekannten sich die radikalislamischen Taliban im Onlinekurzbotschaftendienst Twitter. Sie kündigten weitere Angriffe an.

Toter ISAF-Soldat in Westafghanistan

Auch in Westafghanistan wurde ein ISAF-Soldat getötet. Er war bereits am Montag von einem Attentäter in einer afghanischen Armeeuniform erschossen worden, teilte die ISAF mit. Welche Nationalität der Toten hatte, wurde nicht bekannt.

Angriffe der Taliban haben in den vergangenen Monaten zugenommen. Das Land erlebt auch wegen des anhaltenden Streits um die Präsidentenwahl eine Phase der Instabilität. Auch Monate nach der Wahl ist unklar, wer dem scheidenden Präsidenten Hamid Karsai nachfolgt. Der ISAF-Einsatz läuft zum Jahresende aus.

"Durchbruch" bei Streit um Präsidentenamt?

Kurz vor dem Anschlag in Kabul hatten sich die Kontrahenten im Streit um das afghanische Präsidentenamt nach offiziellen Angaben auf einen Kompromiss verständigt. Ein Sprecher des scheidenden Präsidenten Hamid Karsai sprach von einem "Durchbruch". Um das Wahlergebnis gibt es seit Monaten Streit.

cr/as (afp, rtr, dpa)