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Politik

Tote bei Wahlveranstaltung in der Türkei

15. Juni 2018

Schossen AKP-Anhänger - oder wurden sie selbst angegriffen? Der Zwischenfall wirft viele Fragen auf. Fest steht nur: Mehrere Menschen haben die Auseinandersetzung nicht überlebt.

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Türkei Wahlkampf AKP
Bannerträger für Erdogans AKP - hier eine Kundgebung in der Nähe von IstanbulBild: Getty Images/AFP/Y. Akgul

Bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Türkei sind laut Medienberichten mindestens vier Menschen erschossen worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldet, Vertreter der Regierungspartei AKP seien im Distrikt Suruc in der Provinz Sanliurfa angegriffen worden. Vier Menschen seien getötet, acht weitere verletzt worden.

Anadolu berichtet weiter, Bewaffnete hätten in der mehrheitlich von Kurden bewohnten Region eine Gruppe attackiert, zu der auch der AKP-Abgeordnete Ibrahim Halil Yildiz gehört habe. Der Parlamentarier habe den Angriff unverletzt überlebt, sein älterer Bruder sei aber getötet worden.

Wer eröffnete das Feuer?

Das regierungskritische Nachrichtenportal sendika.org stellt den Vorfall allerdings anders dar: Nachdem ein Geschäftsmann den Wahlkämpfern gesagt habe, dass er nicht die AKP wählen werde, sei ein Streit ausgebrochen. AKP-Anhänger hätten daraufhin das Feuer eröffnet. In prokurdischen Medien heißt es, die Leibwächter des AKP-Abgeordneten hätten geschossen.

Ministerpräsident Binali Yildirim dagegen machte Anadolu zufolge die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK für den Vorfall verantwortlich. Die pro-kurdische HDP kondolierte den Angehörigen der Toten und rief zur Ruhe auf. Der Wahlkampf dürfe nicht zu Blutvergießen führen, hieß es in einer HDP-Erklärung. Die Regierung müsse die Sicherheit des Wahlkampfes gewährleisten.

Staatspräsident und AKP-Chef Recep Tayyip Erdogan wirft der HDP vor, der verlängerte Arm der PKK im Parlament zu sein. Die HDP weist das zurück. In der Türkei werden am 24. Juni der Präsident und ein neues Parlament gewählt.

jj/rk (dpa, afp)