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Tote durch Überschwemmungen in Japan

4. Juli 2020

Es regnet ununterbrochen im Südwesten Japans. Ganze Landstriche stehen unter Wasser, ein Pflegeheim wurde überflutet. Die Behörden riefen die höchste Warnstufe aus.

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Japan Überschwemmungen in Hitoyoshi
Höchste Warnstufe: Anwohner in Hitoyoshi retten sich auf das Dach eines HausesBild: picture-alliance/AP/Kyodo

Erneut leidet Japan unter den Naturgewalten. Extremer Dauerregen löste auf der südwestlichen Hauptinsel Kyushu Überflutungen und Erdrutsche aus, die vermutlich mehrere Menschen in den Tod rissen. Allein in Ort Kuma in der Region Kumamoto wurden 14 Menschen leblos aufgefunden, nachdem ein Pflegeheim überflutet worden war, wie der Gouverneur der Region mitteilte. 

Ganze Wohngebiete und große Teile der Stadt Hitoyoshi stehen unter Wasser, Teile von Häusern wurden weggeschwemmt, Bäume entwurzelt. Die schweren Niederschläge ließen unter anderem den Fluss Kuma über die Ufer treten. Berichten zufolge wurden auch mehrere Brücken von den Wassermassen fortgerissen. 

Durch die Überschwemmungen wurden auch Strom- und Kommunikationsleitungen unterbrochen. Nach Angaben des örtlichen Energieversorgers sind etwa 8000 Häuser ohne Strom. Das genaue Ausmaß der Schäden lässt sich noch nicht abschätzen.

Aufruf zur Evakuierung

Die Behörden riefen mehr als 200.000 Menschen auf, sich in Sicherheit zu bringen. Sie sollen ihre Wohnungen verlassen und Schutzräume aufzusuchen.

Japan: Überschwemmungen in Hitoyoshi
Überflutete Stadt Hitoyoshi: Ganze Wohngebiete unter WasserBild: picture-alliance/AP/Kyodo News

Toshiaki Mizukami von der Präfektur Kumamoto sagte: "Wir rufen die Menschen dringend dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um ihr Leben zu schützen, weil es immer noch ziemlich heftig regnet."

Zu mehreren Bewohnern überschwemmter Städte gebe es keinen Kontakt, hieß es. Zahlreiche Menschen werden vermisst. Das Militär wurde zur Hilfe gerufen, um die Einsatzkräfte zu unterstützen.

Der japanische Regierungschef Shinzo Abe kündigte bei einer Notfallsitzung des Kabinetts die Entsendung von rund 10.000 Soldaten in die Katastrophenregion an. Zudem sollen die betroffenen Menschen mit Notfallgütern versorgt werden. "Die heftigen Regenfälle werden wahrscheinlich bis Sonntag andauern, und die Menschen in der Region müssen in höchster Alarmbereitschaft sein", sagte Abe. Und die Meteorologen warnen: Die Regenfront droht auch Teile im Westen Japans mit heftigen Niederschlägen heimzusuchen.

AR/uh/rb (dpa, afp, ap, rtr)