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15 tote Polizisten nach Überfall in Mexiko

7. April 2015

Mindestens 15 Polizisten sind im Westen Mexikos in einem Hinterhalt getötet worden. Hinter dem Angriff wird ein Racheakt eines Drogenkartells vermutet. Die Angreifer sollen sehr planvoll vorgegangen sein.

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Polizisten im Gegenlicht (Foto: Getty Images/R. Schemidt)
Bild: Getty Images/R. Schemidt

Der Konvoi einer Eliteeinheit sei am Montagnachmittag auf einer Autobahn von einer Gang angegriffen worden, teilten die Behörden im Bundesstaat Jalisco einen Tag später mit. Die bewaffneten Angreifer hätten das Feuer auf die Wagenkolonne rund 70 Kilometer östlich des Badeortes Puerto Vallarta an der Pazifikküste eröffnet. Mindestens 15 Polizisten seien getötet worden, fünf wurden verletzt. Dies war der schwerste Angriff auf Sicherheitskräfte seit 2010. Damals wurden im Nachbarstaat Michoacan zwölf Polizisten getötet.

Die Behörden vermuten, dass es sich bei dem Angriff um einen Racheakt des Drogenkartells "Jalisco Nueva Generacíon" handelt. Im Zuge von Ermittlungen wegen versuchten Mordes an dem Beauftragten für Staatssicherheit in Jalisco waren mehrere Gangmitglieder festgenommen worden.

Militärische Offensive gegen die Polizei

Raul Benitez, Sicherheitsexperte an der Nationalen Autonomen Universität Mexikos, geht von einem "gut geplanten, militärisch anmutenden" Angriff aus. Lokale Medien berichteten, dass ein gestohlenes Fahrzeug in Brand gesetzt wurde und die Autobahn blockierte, um den Konvoi zu stoppen. Benitez sagte der Nachrichtenagentur APE, es sei das erste Mal, dass ein Kartell einen so direkten Angriff auf Sicherheitskräfte verübte. "Das Jalisco-Kartell hat sich entschieden, eine direkte militärische Offensive gegen die Sicherheitskräfte zu starten, und das ist ungewöhnlich."

Bislang hätten bewaffnete Gang-Mitglieder lediglich auf Polizisten und Soldaten geschossen, wenn sie auf der Flucht waren oder sich gegen eine Verhaftung wehrten. Allerdings habe es in der Region in den letzten zwei Wochen eine ganze Reihe von Angriffen gegen Sicherheitskräfte gegeben, bei denen auch mindestens fünf Polizisten getötet wurden.

fab/sp (APE, dpa, afp)