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Politik

Tote nach Boko-Haram-Angriff auf Geologen

28. Juli 2017

Bei einem Feuergefecht der Armee mit der Islamistengruppe Boko Haram sind im Nordosten Nigerias zahlreiche Menschen getötet worden. Unter den Opfern sind Soldaten und Mitarbeiter des staatlichen Ölkonzerns NNPC.

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Boko Haram Kämpfer
Kämpfer der Boko Haram-Terrormiliz (Archivbild)Bild: picture alliance/AP Photo

Nach offiziellen Angaben des nigerianischen Militärs griffen die Boko-Haram-Kämpfer zunächst Sicherheitsleute des staatlichen Erdölkonzerns NNPC (Nigerian National Petroleum Corporation) in der Nähe des Tschad-Sees an, die eine Geologengruppe und Mitarbeiter des Ölkonzerns bei der Suche nach neuen Rohölvorkommen begleiteten. Die Islamisten hatten demnach versucht den Fahrzeugkonvoi mit zehn Geologen, die für die Universität Maiduguri, arbeiten, zu entführen. Bei dem Feuergefecht zur Befreiung der Wissenschaftler kamen nach übereinstimmenden Angaben von örtlichen Behörden, Rettungskräften, Hilfsorganisationen und aus Armeekreisen mindestens 48 Menschen ums Leben. Die Zahl der Todesopfer werde vermutlich weiter steigen, hieß es aus Sicherheitskreisen.

Die Leichen seien in ein Krankenhaus in Maiduguri im Nordosten des Landes gebracht worden. Unter den Todesopfern sind demnach mindestens 18 Soldaten sowie Mitarbeiter des Erdölunternehmens. Auch Mitarbeiter der Universität Maiduguri sollen unter den Opfern sein. Unklar ist, wie viele Angreifer bei dem Gefecht getötet wurden.

Der Vorfall hat sich den Angaben zufolge schon am Dienstag ereignet, wurde aber erst jetzt bekannt. Die Region um Maiduguri wird von der islamistischen Terrormiliz kontrolliert.

Boko Haram kämpft seit dem Jahr 2009 gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. In dem Konflikt wurden bereits mehr als 20.000 Menschen getötet und 2,6 Millionen in die Flucht getrieben.

Neue Rohölvorkommen gesucht

Trotz der unsicheren Lage im Nordosten des Landes strebt das Opec-Mitglied Nigeria die Erkundung weiterer Öl-Vorkommen abseits des ölreichen Niger-Deltas an. Im vergangenen November gab das Militär grünes Licht für die Erkundung von Lagerstätten im Nordosten, in der der auch die Tschadsee-Region liegt. Öl und Gas sind die wichtigsten Einnahmequellen des Landes. Die Einkünfte tragen in erheblichem Maße zu den Staatseinnahmen bei.

qu/wa  (dpa, afp, rtr)